Schloss Wildenwart
Das Schloss Wildenwart liegt in Wildenwart in der Gemeinde Frasdorf im Chiemgau, hoch über dem Tal der Prien.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Ende der Monarchie
3 Literatur
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Geschichte |
Der Vorläufer des Schlosses entstand im 12. Jahrhundert und wechselte mehrfach den Besitzer. 1771 kam die Herrschaft in den Besitz der Grafen von Preysing. Schloss Wildenwart erhielt seine jetzige Form als Vierflügelanlage mit Eckturm um einen mit Arkaden geschlossenen Innenhof um 1600. Im Graben der ehemaligen Burg wurde zu dieser Zeit eine Gartenanlage angelegt. Das Schloss war Sitz der bis 1806 mit der Hochgerichtsbarkeit ausgestatteten Herrschaft Wildenwart. Es wurde im Jahr 1862 von Erzherzog Franz V. von Modena-Este und seiner Frau Adelgunde von Bayern erworben. Es kam auf dem Erbweg schließlich in den Besitz der bayerischen Königsfamilie.
Ende der Monarchie |
Nach seiner Flucht aus München (1918) nach der Übernahme der Macht durch die Revolutionsregierung traf sich die bayerische Königsfamilie, darunter auch Ludwig III., auf Schloss Wildenwart, das die neue Heimat für die Familie der Wittelsbacher werden sollte.
Die letzte bayerische Königin Marie Therese starb zu Beginn des Jahres 1919 und wurde in der hauseigenen Kapelle aufgebahrt, ihre Tochter Wiltrud blieb bis zu ihrer Heirat 1924 in Wildenwart, später als Witwe war sie immer wieder im Schloss. Im April 1920 kehrte Ludwig aus seinem Schweizer Exil hierher zurück, wo er den größten Teil seines Lebensabends verbrachte.
Nach dem Tod Ludwigs in Ungarn am 18. Oktober 1921 wurde sein Leichnam elf Tage später mit der Eisenbahn überführt. Tausende Menschen huldigten dem toten König, mit einem Vierspänner und begleitet von zahlreichen Vereinsabordnungen wurde der Sarg nach Wildenwart gebracht. Dort wurde das letzte bayerische Königspaar bis zur Überführung nach München am 4. November 1921 aufgebahrt.[1]
Zwei Töchter des Königs, Hildegard († 1948) und Helmtrud († 1977), wohnten bis zu ihrem Tode im Schloss.
Danach wurde das Schloss einer Generalrenovierung unterzogen. 1979 zog Max Herzog in Bayern, zweiter Mann im Hause Wittelsbach hinter seinem Bruder Franz und Urenkel von Ludwig III., mit seiner Familie in das Schloss.
Literatur |
Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 225.
Weblinks |
Commons: Schloss Wildenwart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise |
↑ Stefan März: Das Haus Wittelsbach im Ersten Weltkrieg: Chance und Zusammenbruch monarchischer Herrschaft. Pustet, Regensburg 2013, S. 525.
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47.82805555555612.311666666667Koordinaten: 47° 49′ 41″ N, 12° 18′ 42″ O