Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim



































Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

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Daten

Ort

Hildesheim

Eröffnung
1844

Betreiber
Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim GmbH; alleiniger Gesellschafter ist die Stadt Hildesheim

Leitung

Regine Schulz

Website

www.rpmuseum.de

ISIL

DE-Hil1



Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim (2005)


Das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim ist ein durch seine bedeutende Altägyptensammlung weltweit bekanntes Museum in Hildesheim, das nach Hermann Roemer und Wilhelm Pelizaeus benannt ist. Daneben verfügt dieses Museum über eine beachtliche Altperusammlung, die zweitgrößte Sammlung chinesischen Porzellans in Europa sowie eine umfangreiche naturkundliche Sammlung mit über 300.000 Objekten.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


    • 1.1 Mitarbeiter




  • 2 Sammlungsgebiete


  • 3 Sonderausstellungen


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geschichte |




Statue des Hemiunu im Museum (2006); aus Gizeh, frühe 4. Dynastie




Speeraufsatz, Chimú-Kultur (1200–1470 n. Chr.), Nord-Peru


Das Roemer-Museum Hildesheim wurde 1844 von einem Verein ins Leben gerufen; seitdem gilt der Jurist, Senator und Geologe Hermann Roemer als Museumsgründer. Als erste museale Bauten dienten die umgenutzte Martinikirche und das Waisenhaus.


Der rund vierzig Jahre in Kairo lebende Kaufmann, Bankier und Konsul Wilhelm Pelizaeus stiftete 1907 seine Sammlung ägyptischer Funde seiner Heimatstadt. Am 29. Juli 1911 wurde das Pelizaeus-Museum eröffnet. Die Alt-Ägypten-Sammlung des Roemer- und Pelizaeus-Museums umfasst heute etwa 9.000 Objekte aus allen Epochen, von der Vorgeschichte bis in die römische und christliche Zeit Ägyptens, umspannt damit also einen Zeitraum von über 5.000 Jahren. Den wichtigsten und größten Schwerpunkt bilden die Objekte des Alten Reiches (um 2707–2170 v. Chr.), die fast ausnahmslos aus den Grabungen auf dem Pyramidenfriedhof von Gizeh stammen. Daher gehört das Museum zu den wichtigsten Orten neben den Museen in Kairo und Boston, an denen man die Zeugnisse der Pyramidenzeit studieren kann.


Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts nutzte das Museum die Künste der Firma Metallkunst Herrenhausen, um Nachgüsse für fehlende oder beschädigte Teile der Altägyptischen Sammlung anfertigen zu lassen.[1]


Die Sammlung verfügt über weitere sehenswerte Schwerpunkte von hohem internationalem Rang; dazu zählen etwa die Stelen aus der Ramessidenzeit (13. Jh. v. Chr.), auf denen die Verehrung Ramses II. in Gestalt seiner Statuen dargestellt ist, sowie die Kultkapelle des Gottes Osiris-Pavian aus Tuna el-Gebel (um 300 v. Chr.).


Die Sammlung chinesischen Porzellans ging 1927 nach dem Tode von Ernst Ohlmer auf das Museum über. Die Sammlungen und das Museum sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Besitz der Stadt übergeben worden. Seit 1992 befinden sich 150 Gemälde der Künstlerin Waltraute Macke-Brüggemann und ein Großteil ihres grafischen und zeichnerischen Werkes als Waltraute-Macke-Brüggemann-Stiftung im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim.


In den Jahren 1998 bis 2000 konnte, auch durch breite Unterstützung von Hildesheimer Initiativen und Vereinen, ein Neubau für das Museum umgesetzt werden. Im Zuge des Neubaus wurde das Museum aus der Stadtverwaltung ausgegliedert, so dass es seit 2000 als gGmbH unabhängiger agieren kann. Das Museum erhält weiterhin einen jährlichen finanziellen Zuschuss von der Stadt Hildesheim.


Insbesondere zur Zeit des Neubaus wurden ausgewählte Stücke der altägyptischen Sammlung zu sehr erfolgreichen Sonderausstellungen nach Amerika und Asien verliehen. Neben den sehenswerten Dauerausstellungen ist das Museum besonders durch seine Sonderausstellungen bekannt geworden. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Reputation gelang es dem Museum auch immer wieder, außergewöhnliche internationale Ausstellungen nach Hildesheim zu holen. Eng mit diesen Leistungen verknüpft ist der Name des langjährigen Museumsdirektors Arne Eggebrecht.



Mitarbeiter |



Direktoren

Roemer-Museum




  • Hermann Adolf Lüntzel (gest. 1850), Johannes Leunis (gest. 1873) und Hermann Roemer (1845–1894)


  • Achilles Andreae (1894–1905)


  • Rudolph Hauthal (1905–1925; Amtsantritt Mitte 1906; Interimsdirektor Edgar Walden April 1905–Mitte 1906)


  • Friedrich Schöndorf (1925–1941)


  • Hans Kayser (nach dem Weggang von Roeder und dem Tod von Schöndorf Gesamtleitung des Museums)

  • Walter Konrad (1974–1984)


  • Manfred Boetzkes (1984–2002)


Pelizaeus-Museum




  • Otto Rubensohn (1907–1914)


  • Günther Roeder (1915–1945)


  • Hans Kayser (1945–1974)


  • Arne Eggebrecht (1974–2000)


  • Eleni Vassilika (2000–2005; Gesamtleitung des Museums)


  • Katja Lembke (2005–2011; Gesamtleitung des Museums)


  • Regine Schulz (seit 2011; Gesamtleitung des Museums)


Kuratoren



  • Bettina Schmitz (1978–2012)

  • Helga Stein (1979–2002)

  • Jürgen Vespermann (seit 1992)

  • Arnulf Siebeneicker (2008–2011)

  • Ulrich Menter (2010–2015)

  • Christian Bayer (seit 2014)

  • Andrea Nicklisch (seit 2015)



Sammlungsgebiete |



  • Alt-Ägypten, Schwerpunkt: das Alte Reich, Horbeit-Stelen, Kultkammer des Uhemka, Grabstele des Nemti-ui

  • Alt-Peru

  • Naturkunde

  • Asien

  • Ethnologische Sammlungen sind zu Forschungszwecken zugänglich: Schwerpunkt Südsee und Afrika

  • Gemäldesammlung regionaler Künstler des 19. Jahrhunderts und der Moderne, wie z. B. Waltraute Macke-Brüggemann

  • Stadtgeschichte, ausgestellt im Knochenhaueramtshaus

  • Das Museum hat in seinem Bestand die ältesten großformatigen Fotografien von Hildesheim-Ansichten gefunden, die der Hamburger Georg Koppmann Weihnachten 1871 über den Gerstenberg Verlag vertrieb.[2]

  • Zeichnungen und Drucke

  • Museum der Sinne. Kultur- und Erdgeschichte barrierefrei erleben!
    • Ziel der neuen Dauerausstellung ist eine Barrierefreiheit für Alle. Das Konzept beinhaltet u. a. leicht nutzbare Installationen, freien Zugang zu den Objekten, ein spezielles Audio- und Guidesystem, Texte in Groß- und Brailleschrift und Monitore mit Infos in Gebärdensprache.




Sonderausstellungen |



  • 2018/19: Irrtümer und Fälschungen der Archäologie (eine Sonderausstellung des LWL-Museums für Archäologie Herne)

  • 2017–2018: Mit 80 Objekten um die Welt

  • 2017: Marc Erwin Babej: Yesterday - Tomorrow

  • 2016–2017: Anja Schindler: Preziosen

  • 2016: Mumien der Welt

  • 2015–2017: Schätze für den Kaiser. Meisterwerke chinesischer Kunst (1368–1911)

  • 2015: S wie Schmuck im Dialog mit der Antike. Die Kunst des Wolfgang Skoluda

  • 2015: Hildesheim im Mittelalter. Die Wurzeln der Rose

  • 2014: Gerold Schülke. Wunderwelt der Pflanzen

  • 2014: Fayum al Funun. Eine Quelle der Kunst

  • 2014: Josepha Gasch-Muche. Lichtphänomene aus Glas

  • 2014: Die Entstehung der Welt. Ägyptens letzter Schöpfungsmythos

  • 2014: Bienen in Gefahr – Menschen in Gefahr

  • 2013: b.Kunst-Begegnung im künstlerischen Dialog

  • 2013: Gegenwelten. Die unsichtbare Seite der Dinge

  • 2013: Die Macht der Toga. Mode im römischen Weltreich

  • 2012–2013: Edith Bernhauer: Orient und Okzident

  • 2012–2013: Points of View. Orte der Fotografie

  • 2012: Der Archimedes-Code. Auf den Spuren eines Genies

  • 2012: Picasso. Magie der Grafik

  • 2011: Wilhelm Pelizaeus – Kaufmann, Sammler, Museumsgründer

  • 2011: Giza – Am Fuß der großen Pyramiden
    Ausstellung über die Ausgrabungen Georg Steindorffs und Hermann Junkers auf dem Giza-Plateau. Wilhelm Pelizaeus finanzierte die Grabungen und erhielt durch Fundteilung verschiedene Objekte. Gezeigt werden Funde aus vier Gräbern, die 100 Jahre nach ihrer Entdeckung im ursprünglichen Kontext präsentiert werden. Zu den Ausstellungsstücken aus dem Hildesheimer Museum kommen Leihgaben u. a. aus Leipzig, München und dem Ägyptischen Museum in Kairo.

  • 2010–2011: Duckomenta

  • 2010: Zypern – Insel der Aphrodite
    Gezeigt wurden über 200 Exponate aus Sammlungen zyprischer Kunst. 116 davon steuerte die Republik Zypern bei, darunter die berühmte späthellenistischen Aphrodite-Statue, die Taucher vom Meeresgrund vor Nea Paphos bargen. Diese wurde erstmals in Deutschland gezeigt. Weitere Exponate stammten aus dem Louvre und deutschen Zypern-Sammlungen.

  • 2008–2009: Paradiese der Südsee. Mythos und Wirklichkeit

  • 2007–2008: Maya. Könige aus dem Regenwald

  • 2006–2007: Schönheit im Alten Ägypten. Sehnsucht nach Vollkommenheit

  • 2006: Kult um den Ball: auf den Spuren des Fußballs

  • 2006: 30 Jahre Playmobil – Entdecke die Welt
    Eine Wanderausstellung des Historischen Museums der Pfalz Speyers

  • 2005–2006: Europa und Ägypten. Kulturbegegnungen von den Griechen bis zu Winckelmann

  • 2005: Aus der Wunderkammer Chiddingstone Castle. Pharaonen – Buddhas – Samurai

  • 2004: Meisterwerke Ägyptischer Kunst. Schätze aus dem Myers Museum am Eton College

  • 2003–2004: Jenseits der Großen Mauer. Antike Bronzen der asiatischen Steppenvölker aus der Arthur M. Sackler Foundation, New York

  • 2003: Placido Zuloaga. Spanische Schätze aus der Sammlung Khalili, London

  • 2002–2003: Napoleon Bonaparte – Zar Alexander I. Epoche zweier Kaiser

  • 1999: EisZeit. Das große Abenteuer der Naturbeherrschung

  • 1998: James Bond. Spieler und Spion

  • 1995: Versunkene Königreiche Indonesiens

  • 1994: China, eine Wiege der Weltkultur. 5000 Jahre Erfindungen und Entdeckungen

  • 1994: Geheimnisvolles altes Mexiko. Die Kunst der Azteken

  • 1993: Dinosaurier

  • 1992: Die Welt der Maya. Archäologische Schätze aus drei Jahrtausenden

  • 1990–1991: Ägypten – Suche nach Unsterblichkeit
    (auch: Suche nach Unsterblichkeit – Totenkult und Jenseitsglaube im Alten Ägypten)
    Da das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim unter großen Platzproblemen litt, konnten nur Teile des Bestandes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sporadisch wurde die Dauerausstellung daher durch thematische Sonderausstellungen ergänzt. Organisiert wurde diese Ausstellung von der Ägyptologin Bettina Schmitz. Aus dem Magazinbestand wurden Artefakte zusammengestellt, die mit den zum Teil recht verschiedenen Jenseitsvorstellungen und den unterschiedlichen Totenkulten zusammenhingen. Der Katalog verzeichnet 38 zum Teil hochklassige und mehrteilige Ausstellungsstücke. Dazu gehören Mumien, Mumienmasken, Sarkophage und Särge, Amulette, Grabreliefs, Uschebti-Figuren, Kanopen, Darstellungen von Totengöttern in verschiedenen Formen und ein Totenbuch. Den Katalog vervollständigten Auszüge aus ägyptischen Totenbüchern. Zur Ausstellung gehörten auch vom US-amerikanischen Ägyptologen Norman de Garis Davies zwischen 1907 und 1910 angefertigte Kopien der Wandmalereien aus dem Grab des Nacht, die jedoch nicht im Katalog aufgeführt werden. Sie wurden im Rahmen der Ausstellung vom Besitzer der Arbeiten, dem Metropolitan Museum of Art, erstmals in Europa präsentiert.

  • 1988: Albanien. Schätze aus dem Land der Skipetaren

  • 1987: Ägyptens Aufstieg zur Weltmacht

  • 1986: Glanz und Untergang des Alten Mexico. Die Azteken und ihre Vorläufer

  • 1985: Nofret – Die Schöne. Die Frau im Alten Ägypten

  • 1984: Max Klinger

  • 1983: Kunstschätze aus Alt-Nigeria

  • 1982: Lascaux – Höhle der Eiszeit

  • 1981: Kunstschätze aus China

  • 1980: Gold der Thraker

  • 1979: Götter und Pharaonen

  • 1978: Sumer, Assur, Babylon. 7000 Jahre Kunst und Kultur zwischen Euphrat und Tigris

  • 1977: Gold aus Peru

  • 1976: Echnaton – Nofretete – Tutanchamun



Literatur |




  • Hans Kayser: Die ägyptischen Altertümer im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Gerstenberg, Hildesheim 1973.

  • Arne Eggebrecht, Pelizaeus-Museum Hildesheim. Die ägyptische Sammlung, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1993, ISBN 3-8053-1569-4.

  • Ulrich Wiesner, Chinesisches Porzellan- Ohlmer’sche Sammlung im Roemer-Museum Hildesheim, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1981, ISBN 3-8053-0529-X.

  • Manfred Boetzkes (Hrsg.): Welten in Vitrinen. Die Sammlungen des Roemer-Museums in Hildesheim. Faksimile des Sammlungsführers von 1914. Roemer-Museum, Hildesheim 1994, DNB 975983369.

  • Maike Kozok: Vom Kloster zum Museum – Studien zur Baugeschichte des Roemer- und Pelizaeus-Museums in Hildesheim. Gerstenberg, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-8067-8713-9.


  • Das Alte Ägypten in Hildesheim.

    • Bd. 1: Martin von Falck, Bettina Schmitz: Das Alte Reich. Ägypten von den Anfängen zur Hochkultur. von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-4073-1.

    • Bd. 2: Martin von Falck, Katja Lembke, Britta Rabe: Das Leben am Nil und der Alltag im alten Ägypten. von Zabern, Mainz 2011, ISBN 978-3-8053-4285-8.




  • Die ganze Welt in Hildesheim. Die Ethnologische Sammlung des Roemer- und Pelizaeus-Museums Hildesheim. In: Gundolf Krüger, Ulrich Menter, Jutta Steffen-Schrade (Hrsg.): TABU?! Verborgene Kräfte – Geheimes Wissen. Imhof, September 2012, ISBN 3-86568-864-0, S. 108–113 und zahlreiche Abbildungen aus dem Museumsbestand.

  • Mang Chen, Jing Li, Ulrich Menter und Regine Schulz, Drache, Phönix, Fledermaus. Meisterwerke chinesischer Kunst aus dem Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim, Quensen Druck+Verlag GmbH 2014, ISBN 978-3-00-050532-4



Weblinks |



 Commons: Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Internetseite des Museums

  • 360°-Panoramablick des Museums

  • Stadtmuseum Hildesheim



Einzelnachweise |




  1. Günther Roeder: Ägyptische Bronzewerke im Pelizaeus-Museum. Augustin, Glückstadt/Hamburg/New York 1937. In: Wissenschaftliche Veröffentlichung. Pelizaeus-Museum zu Hildesheim, teilweise online.


  2. Ludwig Hoerner: Photographie und Photographen in Hannover und Hildesheim. Festschrift zum 150jährigen Geburtstag der Photographie. Herausgegeben von den Photographen-Innungen Hannover und Hildesheim, hergestellt im Berufsförderungswerk Bad Pyrmont in den Ausbildungsberufen Schriftsatz, Reprofotografie, Druckformherstellung, Flachdruck und Buchbinder im Rahmen der Umschulung, 1989, S. 76.


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52.1497222222229.9441666666667Koordinaten: 52° 8′ 59″ N, 9° 56′ 39″ O







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