Frick AG





AG ist das Kürzel für den Kanton Aargau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Frickf zu vermeiden.



























































Frick

Wappen von Frick

Staat:

Schweiz

Kanton:

Aargau (AG)

Bezirk:

Laufenburgw

BFS-Nr.:
4163i1f3f4

Postleitzahl:
5070

UN/LOCODE:
CH FCK

Koordinaten:

643983 / 26191747.506538.02243349Koordinaten: 47° 30′ 24″ N, 8° 1′ 21″ O; CH1903: 643983 / 261917

Höhe:

349 m ü. M.

Fläche:
9,96 km²
Einwohner:

5489 (31. Dezember 2018)[1]

Einwohnerdichte:
551 Einw. pro km²

Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Bürgerrecht)

25,5 % (31. Dezember 2018)[2]
Website:

www.frick.ch

Hauptstrasse

Hauptstrasse


Karte

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Frick (schweizerdeutsch: .mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}fɾɪkχ)[3] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Laufenburg des Schweizer Kantons Aargau. Sie ist die bevölkerungsreichste Gemeinde des Bezirks und das Regionalzentrum des oberen Fricktals.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


  • 2 Geschichte


  • 3 Sehenswürdigkeiten


  • 4 Bilder


  • 5 Wappen


  • 6 Bevölkerung


  • 7 Politik und Recht


  • 8 Wirtschaft


  • 9 Verkehr


  • 10 Bildung


  • 11 Persönlichkeiten


  • 12 Weblinks


  • 13 Einzelnachweise





Geographie |


Das Dorf liegt im Tal der Sissle, das sich an dieser Stelle zu einem breiten und flachen Becken ausweitet. In Richtung Südwesten zweigt das Tal des Bruggbachs ab. Das Becken, das einen Durchmesser von rund einem Kilometer aufweist, wird von waldreichen Höhen des Tafeljuras umrahmt. Diese besitzen in der Regel im unteren Teil steil aufragende Flanken und gehen dann im oberen Teil in flache Hochebenen über. Das Siedlungsgebiet des Dorfes ist vollständig mit demjenigen der Nachbargemeinde Gipf-Oberfrick zusammengewachsen. Ganz im Norden, am Ende eines kurzen Seitentals, liegt der Hang des Kaistenbergs, an dem sich einige Weinberge befinden. Im Osten erhebt sich der Frickberg (650 m ü. M.). Im Süden liegt die durchschnittlich 540 Meter hohe Kornbergebene, auf der intensiv Landwirtschaft betrieben wird. Der Anstieg zum Wolberg (556 m ü. M.) im Westen ist im Gegensatz zu den übrigen Hügeln flach und gleichmässig.[4]


Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 996 Hektaren, davon sind 292 Hektaren bewaldet und 241 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 650 Metern auf dem Frickberg, der tiefste auf 342 Metern bei der ehemaligen Kläranlage an der Sissle, bzw. kurz vor der Autobahnbrücke.


Die Nachbargemeinden sind Eiken im Nordwesten, Oeschgen im Norden, Kaisten im Nordosten, Hornussen im Osten, Ueken im Südosten, Gipf-Oberfrick im Süden und Schupfart im Westen.



Geschichte |


Zahlreiche Funde belegen eine Besiedlung während der späten Bronzezeit. Während der Römerzeit war Frick eine bedeutende Siedlung an der Römerstrasse zwischen Vindonissa und Augusta Raurica. Ab dem 1. Jahrhundert wurde in dieser Gegend Eisenerz abgebaut, seit dem 2. Jahrhundert befand sich hier auch ein römischer Gutshof. Um 370 entstand auf dem Kirchhügel über einem bereits bestehenden Kastell aus dem frühen 4. Jahrhundert eine neue Befestigungsanlage.[5]


Als sich die Römer zu Beginn des 5. Jahrhunderts zurückzogen, vermischten sich die alamannischen Einwanderer mit der romanisierten keltischen Bevölkerung. Der Frickgau wurde später Teil des Frankenreichs und gehörte ab 843 zum Königreich Burgund. Die erste urkundliche Erwähnung von Fricho erfolgte im Jahr 1064. Der Ortsname stammt vom lateinischen ferraricia, was «Eisenerzgebiet» bedeutet.[3] Im Mittelalter war Frick das Herrschaftszentrum der Grafen von Homberg-Thierstein. Nach deren Aussterben folgten im Jahr 1232 die Habsburger. Nach dem Waldshuterkrieg von 1468 verpfändeten die Habsburger das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Frick 1477 wieder unter österreichische Herrschaft.


Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 war Frick der Hauptort der Landschaft Fricktal innerhalb der vorderösterreichischen Kameralherrschaft Rheinfelden (ab 1752 im Oberamt Breisgau). Während des Schwabenkriegs von 1499 verwüsteten Berner und Freiburger Truppen die Dörfer zwischen der Staffelegg und Frick. Im 17. Jahrhundert gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Im Dreissigjährigen Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, wurden Dorf und Kirche zerstört. Durch die nachfolgenden Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Frankreich wurde das Fricktal in wirtschaftlicher Hinsicht empfindlich geschwächt und in der Entwicklung zurückgeworfen. Auch während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) zogen fremde Truppen durch die Region. Die Eisenerzgewinnung verlor völlig an Bedeutung. Um die wirtschaftliche Entwicklung wieder anzukurbeln, verlieh Kaiser Leopold I. 1701 dem Flecken Frick das Marktrecht.




Ansicht von Frick, erkennbar die grossflächig gerodeten Waldflächen und die römisch-katholische Kirche (1819).


1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier zeitweise die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Als am 20. Februar 1802 der Kanton Fricktal entstand, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss, wurde Frick eine Gemeinde der Schweiz und zugleich auch der Hauptort des neuen helvetischen Distrikts Frick. Am 22. September des gleichen Jahres trafen sich die Vertreter einiger Gemeinden des Kantons im Gasthaus Adler in Frick, wo sie den ersten Statthalter des neuen Kantons Sebastian Fahrländer für abgesetzt erklärten.


Seit dem 19. März 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. 1804 wurden die Ortsteile Gipf und Oberfrick abgetrennt, die seitdem die eigenständige Gemeinde Gipf-Oberfrick bilden. Während des 19. Jahrhunderts war Frick eine arme Gemeinde. Über zehn Prozent der Bewohner verliessen das Dorf und wanderten zu einem grossen Teil nach Übersee aus. Erst als am 2. August 1875 die Bözbergstrecke eröffnet wurde, blühte die Wirtschaft wieder auf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts siedelten sich die ersten Industrieunternehmen an. Die Landwirtschaft wurde zuerst von der Industrie, später auch vom Dienstleistungssektor verdrängt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich die Bevölkerungszahl verdreifacht.



Sehenswürdigkeiten |




  • Die Katholische Kirche St. Peter und Paul (1716/18) mit Beinhaus (16. Jh.)[6]

  • Grosse Bekanntheit erlangte Frick durch den Fund des vollständigen Skeletts eines Dinosauriers. Nachdem 1961 ein erster Knochen entdeckt worden war, wurden ab 1976 bei mehreren Grabungen in einer Tongrube Überreste eines Plateosaurus freigelegt. Das Skelett und zahlreiche Fossilien können im 1991 eröffneten Sauriermuseum besichtigt werden.[7] In der Mitte des Kreisverkehrs bei der Autobahnausfahrt steht eine mehrere Meter hohe Dinosaurierskulptur, die für das Museum wirbt. Weiter besteht ein Dino-Lehrpfad, der an acht Stationen auf einer Strecke von einem knappen Kilometer über die Geschichte der Dinosaurier Auskunft gibt. Er führt vom Sauriermuseum zur Tongrube, in der wichtige Saurierfunde gemacht wurden.[8]



Bilder |




Wappen |


Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss springender roter Fuchs.» Anfänglich verwendete die Gemeinde das Wappen des früheren Kantons Fricktal, ein grünes Lindenblatt auf weissem Grund. Allerdings führten bereits andere Gemeinden dieses Wappen. Um Verwechslungen zu vermeiden, übernahm die Gemeinde 1931 das Wappen der Herren von Frick, einem Ministerialengeschlecht der Habsburger.[9]



Bevölkerung |


Bevölkerungsentwicklung:[10]



































Jahr 1768 1803 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2015
Einwohner 495 769 1112 937 1280 1589 2123 3112 3116 3622 4028 4854 5269

Am 31. Dezember 2018 lebten 5489 Menschen in Frick, der Ausländeranteil betrug 25,5 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 50,4 % römisch-katholisch, 23,1 % reformiert, 1,3 % christlich-orthodox und 11,2 % muslimisch; 1,7 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an.[11] 85,1 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 3,6 % Italienisch, 3,2 % Albanisch, 2,0 % Türkisch, 1,7 % Serbokroatisch, 0,5 % Spanisch.[12]



Politik und Recht |


Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.


Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Laufenburg zuständig. Auf kommunaler Ebene gibt es einen Friedensrichter, der auch für die Gemeinden Eiken, Gipf-Oberfrick, Hornussen, Münchwilen und Oeschgen zuständig ist.


Frick unterhält seit 1989 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Frickingen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg.



Wirtschaft |


In Frick gibt es gemäss Betriebszählung 2008 über 3200 Arbeitsplätze, davon 2 % in der Landwirtschaft, 38 % in der Industrie und 60 % im Dienstleistungssektor.[13] Das wirtschaftliche Geschehen ist sehr vielfältig, es gibt rund 300 kleinere und mittlere Unternehmen (KMU). Frick ist damit das dominierende wirtschaftliche Zentrum des oberen Fricktals. Es gibt jedoch auch zahlreiche Wegpendler, die vor allem in der Agglomeration Basel arbeiten.


Auf einigen über das ganze Gemeindegebiet verstreuten Aussenhöfen wird Landwirtschaft betrieben. Das seit 1973 bestehende Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) ist eine der weltweit grössten Forschungseinrichtungen für biologische Landwirtschaft. Es ist seit 1997 in Frick ansässig und beschäftigt über 150 Mitarbeitende. 2001 wurde das FiBL Deutschland mit Sitz in Frankfurt gegründet und 2004 das FiBL Österreich in Wien.


Frick besitzt seit 1701 das Marktrecht, die viermal jährlich abgehaltenen Märkte ziehen jeweils viele Besucher aus der Region an. Ausserdem gibt es einmal im Jahr einen Weihnachtsmarkt.



Verkehr |


Frick besitzt einen Anschluss an die Autobahn A3, die Basel und Zürich miteinander verbindet. Das Dorf liegt am Ausgangspunkt der Passstrassen über den Bözberg (Hauptstrasse 3), das Benkerjoch, die Salhöhe, die Staffelegg (Hauptstrasse 24) und den Kaistenberg. Frick besitzt einen Bahnhof an der Bözbergstrecke, mit direkten Schnellzügen nach Basel und Zürich. Der Bahnhof ist auch einer der Endpunkte der Linie S1 der S-Bahn Basel über Basel nach Mülhausen im Elsass. Vom Bahnhof aus führen Postautolinien nach Aarau (via Staffelegg bzw. Benkerjoch), Brugg, Laufenburg und Stein-Säckingen.



Bildung |


Die Gemeinde verfügt über vier Kindergärten und zwei Schulzentren, in denen sämtliche Stufen der obligatorischen Volksschule unterrichtet werden (Primarschule, Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule). Ausserdem gibt es eine Musikschule und eine Heilpädagogische Sonderschule. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.



Persönlichkeiten |




  • Casimir Mösch (1827–1898), Geologe


  • Arnold Theiler (1867–1936), Tierarzt


  • Jakob Müller (1916–2003), Unternehmer


  • Felix Huber (* 1952), Komponist und Pianist



Weblinks |



 Commons: Frick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Offizielle Website der Gemeinde Frick

  • Dominik Sauerländer: Frick. In: Historisches Lexikon der Schweiz.



Einzelnachweise |




  1. Bevölkerungsbestand nach Gemeinde, Nationalität und Geschlecht, per 31. Dezember 2018. (XLS, 233 kB) Departement Finanzen und Ressourcen, Statistik Aargau, März 2019, abgerufen am 27. März 2019. 


  2. Bevölkerungsbestand nach Gemeinde, Nationalität und Geschlecht, per 31. Dezember 2018. (XLS, 233 kB) Departement Finanzen und Ressourcen, Statistik Aargau, März 2019, abgerufen am 27. März 2019. 


  3. ab Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100. Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 159–162. 


  4. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1069, Swisstopo


  5. Martin Hartmann, Hans Weber: Die Römer im Aargau. Verlag Sauerländer, Aarau 1985, ISBN 3-7941-2539-8, S. 249. 


  6. Peter Felder: St. Peter und Paul Frick. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 247). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1978, ISBN 978-3-85782-247-6.


  7. Sauriermuseum


  8. Dino-Lehrpfad


  9. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 159. 


  10. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Eidg. Volkszählung 2000. Statistisches Amt des Kantons Aargau, 2001, archiviert vom Original am 5. November 2012; abgerufen am 3. April 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 


  11. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit sowie nach Bezirken und Gemeinden. (Nicht mehr online verfügbar.) Statistisches Amt des Kantons Aargau, archiviert vom Original am 5. November 2012; abgerufen am 23. August 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 


  12. Eidg. Volkszählung 2000: Wirtschaftliche Wohnbevölkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden. (Nicht mehr online verfügbar.) Statistisches Amt des Kantons Aargau, archiviert vom Original am 5. November 2012; abgerufen am 23. August 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 


  13. Betriebszählung 2008. (Nicht mehr online verfügbar.) Statistisches Amt des Kantons Aargau, archiviert vom Original am 4. Oktober 2013; abgerufen am 23. August 2012. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ag.ch 


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