Weltausstellung Paris 1900
Weltausstellung Paris 1900 Exposition Universelle de 1900 | |
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Panoramablick auf die Ausstellungsflächen | |
Motto | „Le bilan d’un siècle“ |
Allgemein | |
Ausstellungsfläche | 216 ha |
Neuheiten | Rolltreppe, Film, Heliogravüre |
Besucherzahl | 48.130.300 |
BIE-Anerkennung | ja |
Teilnahme | |
Länder | 40 Länder + 21 Kolonien |
Aussteller | 76.112 Aussteller |
Ausstellungsort | |
Ort | Paris |
Gelände | Champ de Mars, Trocadéro, Bois de Vincennes, Esplanade des Invalides 48.8561112.297778 48.8561112.297778Koordinaten: 48° 51′ 22″ N, 2° 17′ 52″ O |
Kalender | |
Eröffnung | 15. April 1900 |
Schließung | 12. November 1900 |
Zeitliche Einordnung | |
Vorgänger | Brüssel 1897 |
Nachfolger | Buffalo 1901 |
Die Weltausstellung Paris 1900 (fr: Exposition Universelle de 1900) war die fünfte Pariser Weltausstellung. Sie fand vom 15. April 1900 bis zum 12. November 1900 statt und zählte über 48 Millionen Besucher. Sie gehört damit zu den erfolgreichsten Ausstellungen ihrer Art.
Im Rahmen der Weltausstellung fanden auch die Olympischen Spiele statt, die sich über einen Zeitraum von Mai bis Oktober 1900 erstreckten und wenig Beachtung fanden.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Auszeichnungen
3 Literatur
4 Bilder von Pavillons einzelner Staaten
5 Sonstige Bilder der Ausstellung
6 Einzelnachweise
7 Weblinks
Geschichte |
Die insgesamt 216 Hektar Ausstellungsfläche der Weltausstellung von 1900 verteilten sich etwa zur Hälfte auf das Champ de Mars, die Esplanade des Invalides und das angrenzende Seineufer (112 Hektar) einerseits und andererseits den Bois de Vincennes (104 Hektar). Die Schau war damit etwa zehnmal so groß wie die erste Pariser Weltausstellung von 1855. Insgesamt waren 76.112 Aussteller vertreten.
Auf dem Höhepunkt der Belle Époque lautete das offizielle Ausstellungsmotto: „Bilanz eines Jahrhunderts“. Als bauliches Erbe hat die Ausstellung vor allem das Petit Palais und das Grand Palais hinterlassen.
Zu ihren Attraktionen zählten unter anderem Großprojektionen der Brüder Lumière und die Rue de l'avenir (Straße der Zukunft) – ein hölzerner Fahrsteig (Trottoir roulant oder Plateforme mobile), auf dem die Besucher für 50 Centimes den Rand des Pariser Ausstellungsgeländes umrunden konnten.[1] Auch wurde ein Dieselmotor demonstriert, der auf Wunsch der französischen Regierung mit Erdnussöl betrieben wurde. Ein Riesenrad mit 100 Metern Durchmesser in der Avenue de Suffren bestand bis 1937.
Im Zusammenhang mit der Expo wurde auch die Pariser Infrastruktur modernisiert. So wurde die erste Linie der Metro zwischen Porte Maillot und Porte de Vincennes, auch heute noch die Linie 1, am Nationalfeiertag, dem 14. Juli 1900, eröffnet, und die neuen Bahnhöfe (Gare d’Orsay, Gare des Invalides, Gare de Lyon) verbesserten das Angebot im Fernverkehr. Die neue Brücke, die Pont Alexandre III, Symbol der französisch-russischen Allianz, war bereits am 14. April 1900 eröffnet worden. Am 29. April 1900 stürzte die Brücke zur Himmelskugel während der Weltausstellung ein. Dabei wurden 9 Menschen getötet.[2]
Eine Attraktion der Weltausstellung war das Village Suisse mit einer idealisierten Darstellung eines Schweizer Dorfes. Zur Finanzierung dieses Dorfes wurde 1898 die Gesellschaft S.A. du Village Suisse gegründet. Geldgeber kamen vor allem aus der Tourismusbranche. Teile des Village Suisse sind heute noch zu sehen.
Die Weltausstellung war mit den Olympischen Sommerspielen 1900 verbunden, die sich über den gesamten Zeitraum hinzogen. Diese Olympischen Spiele waren wegen der überlangen Dauer kein wirkliches Ereignis. Nur noch 1904 wurden Olympische Spiele, wie ursprünglich von John Astley Cooper und Pierre de Coubertin gefordert, zusammen mit Weltausstellungen durchgeführt.[3]
Der Eintrittspreis betrug grundsätzlich 1 Franc, was 2014 etwa 7 € entspräche. In den frühen Vormittags- (8 bis 10 Uhr) und den Abendstunden (18 bis 22 Uhr) mussten 2 Eintrittskarten gelöst werden.[4]
Auszeichnungen |
Louis Scherf erhielt die Silbermedaille in der Kategorie Malerei / Porzellanplattenmaler.[5]Karl Strobach Senior bekam die große goldene Medaille (ad personam) für Zigarettenpapier der Marke Olleschau. Der französische Dampfwagenhersteller Gardner-Serpollet erhielt eine goldene Medaille für dessen neue Personenwagen; die Jury befand deren einfache Handhabung, Komfort und Leistungsfähigkeit als den zeitgenössischen Benzinfahrzeugen überlegen.[6] Der Pallenberg-Saal, durch den Berliner Künstler Melchior Lechter im Auftrage des Inhabers der Firma Heinrich Pallenberg Jakob Pallenberg gefertigte Saal wurde mit einem Grand Prix als „räumliches Gesamtkunstwerk des Jugendstils“ ausgezeichnet[7]. Ebenso wurde die Plauener Spitze und im Bereich Technik das Telegraphon des dänischen Erfinders Valdemar Poulsen mit einem Grand Prix ausgezeichnet. Eine Goldmedaille erhielt Richard Riemerschmid für die Inneneinrichtung „Zimmer des Kunstfreundes“[8]. Rudolf Diesel erhielt den Grand Prix für seinen Dieselmotor.
Literatur |
- Winfried Kretschmer: Geschichte der Weltausstellungen. Campus, 1999, ISBN 3-593-36273-2.
- Erik Mattie: Weltausstellungen. Belser, 1998, ISBN 3-7630-2358-5.
Otto N. Witt (Red.): Weltausstellung in Paris 1900 : amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reichs. Selbstverlag des Reichskommissariats, Berlin; Stargardt, Berlin 1900. (Digitalisat).- Georg Malkowsky (Red.): Die Pariser Weltausstellung in Wort und Bild. Kirchhoff, Berlin 1900. (Digitalisat).
Julius Meier-Graefe (Hrsg.): Die Weltausstellung in Paris 1900 : mit zahlreichen photographischen Aufnahmen, farbigen Kunstbeilagen und Plänen. Krüger, Paris/Leipzig 1900. (Digitalisat).- Richard D. Mandell: Paris 1900, the great World's fair. University of Toronto, Toronto 1967.
- Iris Kronauer: Zur Faszination von Technik. Elektrizität auf der Pariser Weltausstellung von 1900 und das Urteil deutscher Kommentatoren. MA, TU Berlin, 1993.
- Iris Kronauer: Es werde Licht. In: Zeit, 25. Mai 2000 (online).
Bilder von Pavillons einzelner Staaten |
Bosnien-Herzégovina
Belgien
Deutsches Reich (Architekt Johannes Radke)
Finnland (Architekt Eliel Saarinen)
Griechenland
Italien
Österreich (Architekt Ludwig Baumann)
Russland
Schweden (Architekt Ferdinand Boberg)
Türkei
Ungarn
USA
Sonstige Bilder der Ausstellung |
Plan Pratique
Catalogue Exposition Paris 1900
Blick vom Trocadéro
Palais du Trocadéro
Das Wasserschloss
Eröffnung des Pont Alexandre III.
Die "Straße der Zukunft"
"Alt Paris"
Eingang der Place de la Concorde
Einzelnachweise |
↑ Vgl. dazu: Die Pariser Weltausstellung von 1900 (S. 7). Anhang zur 15. Auflage von Baedekers Paris, Karl Baedeker, Leipzig 1900.
↑ Diverse Autoren: Chronik des 20.Jahrhunderts. Hrsg.: Harenberg Verlag und Mediengesellschaft. 1. Auflage. Nr. 01322 7. Bertelsmann, Gütersloh 1983, S. 13 (1247 S.): „29.Schweres Unglück auf der Weltausstellung in Paris. Bei einem Zusammensturz der Brücke zur Himmelskugel werden neun Menschen getötet.“
↑ Arnd Krüger: Neo-Olympismus zwischen Nationalismus und Internationalismus, in: Horst Ueberhorst (Hrsg.): Geschichte der Leibesübungen, Bd. 3/1, Berlin: Bartels & Wernitz 1980, 522 - 568.
↑ Die Pariser Weltausstellung von 1900 (S. 6). Anhang zur 15. Auflage von Baedekers Paris (wie zuvor).
↑ Alte Meister en miniature - Thüringer Porzellanplattenmalerei, Schriften ... "Otto Ludwig" Museum Eisfeld, B1, 2011
↑ gazoline.com: Serpollet, à tout vapeur
↑ stadt-koeln.de:Rede von Herrn Oberbürgermeister Jürgen Roters anlässlich des Festakts zum 125-jährigen Bestehen des Museums für Angewandte Kunst Köln am 10.Juni 2013, 19Uhr, MAKK (PDF), abgerufen am 9. August 2015
↑ Eduard Prüssen (Linolschnitte), Werner Schäfke und Günter Henne (Texte): Kölner Köpfe. 1. Auflage. Univ.- und Stadtbibliothek, Köln 2010, ISBN 978-3-931596-53-8, S. 54.
Weblinks |
Commons: l'Exposition Universelle de 1900 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Übersicht in deutscher Sprache (Memento vom 23. Juli 2014 im Internet Archive)
Weltausstellung Paris 1900. Bureau International des Expositions (englisch). Abgerufen am 23. März 2017.
Die Weltausstellung 1900 in Paris (deutsch)- Fotos und Postkarten
- Fotos des Riesenrads
Paris Exposition of 1900 Farbfotos des Fotografen William Henry Goodyear (1846–1923), vom Brooklyn Museum.
Virtuelle Ausstellung "Les expositions universelles à Paris 1867–1900" Bibliothèque nationale de France- Edison historische Filmaufnahmen der Expo 1900
- zeitgenössischer Bildband
gazoline.com: Serpollet, à tout vapeur (französisch) (abgerufen am 16. April 2014)
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