Richmond (Virginia)
Richmond | |||
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Spitzname: River City, Cap City | |||
Skyline Richmonds hinter dem James River | |||
Flagge | |||
Lage in Virginia | |||
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Basisdaten | |||
Gründung: | 1737 | ||
Staat: | Vereinigte Staaten | ||
Bundesstaat: | Virginia | ||
County: | Unabhängige Stadt | ||
Koordinaten: | 37° 33′ N, 77° 27′ W37.548869444444-77.44740555555645 | ||
Zeitzone: | Eastern (UTC−5/−4) | ||
Einwohner: – Metropolregion: | 223.170 (Stand: 2016) 1.281.708 (Stand: 2016) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.434,3 Einwohner je km2 | ||
Fläche: | 162 km2 (ca. 63 mi2) davon 155,6 km2 (ca. 60 mi2) Land | ||
Höhe: | 45 m | ||
Postleitzahlen: | 23218 - 23298 | ||
Vorwahl: | +1 804 | ||
FIPS: | 51-67000 | ||
GNIS-ID: | 1499957 | ||
Website: | www.richmondgov.com | ||
Bürgermeister: | Levar Stoney (D) | ||
Virginia State Capitol (2017) |
Richmond ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia in den Vereinigten Staaten und ist Sitz der Virginia Commonwealth University. Während des Amerikanischen Bürgerkrieges 1861 bis 1865 war Richmond Hauptstadt der Konföderation.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
2 Geschichte
2.1 17. und 18. Jahrhundert
2.2 19. Jahrhundert
2.3 20. Jahrhundert
3 Wirtschaft
4 Sehenswürdigkeiten
5 Partnerstädte
6 Söhne und Töchter der Stadt
7 Klimatabelle
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Geographie |
Richmond liegt am James River, ca. 150 Kilometer flussaufwärts von dessen Mündung in die Chesapeake Bay. Die Lage der Stadt ist geprägt vom Übergang des Atlantischen Tieflandes in das Hügelland des Piedmont, welches den Appalachen vorgelagert ist.
Geschichte |
17. und 18. Jahrhundert |
Bevölkerungswachstum | |||
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Census | Einwohner | ± in % | |
1790 | 3761 | — | |
1800 | 5737 | 52,5 % | |
1810 | 9735 | 69,7 % | |
1820 | 12.067 | 24 % | |
1830 | 16.060 | 33,1 % | |
1840 | 20.153 | 25,5 % | |
1850 | 27.570 | 36,8 % | |
1860 | 37.910 | 37,5 % | |
1870 | 51.038 | 34,6 % | |
1880 | 63.600 | 24,6 % | |
1890 | 81.388 | 28 % | |
1900 | 85.050 | 4,5 % | |
1910 | 127.628 | 50,1 % | |
1920 | 171.667 | 34,5 % | |
1930 | 182.929 | 6,6 % | |
1940 | 193.042 | 5,5 % | |
1950 | 230.310 | 19,3 % | |
1960 | 219.958 | -4,5 % | |
1970 | 249.621 | 13,5 % | |
1980 | 219.214 | -12,2 % | |
1990 | 203.056 | -7,4 % | |
2000 | 197.790 | -2,6 % | |
2010 | 204.214 | 3,2 % | |
1790–2010[1] |
Kapitän Christopher Newport setzte den ersten englischen Erkundigungstrupp 1607 in der Umgebung ab, die später nach einem Vorort Londons benannt werden sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Gebiet im Besitz von Indianern, die zur Powhatan Konföderation gehörten.
Nach zwei erfolglosen Versuchen, an diesem natürlichen und vorzüglichen Platz für Handel und Verkehr eine Niederlassung zu gründen, hatten die Siedler schließlich mehr Glück. Um 1644 zog das neu erbaute Fort Charles als Sicherheitsfaktor mehr Siedler an. Schon bald prosperierte die Gemeinde als Handelsposten für Pelze, Tierhäute und Tabak.
Die eigentliche Stadt wurde erst 1737 durch Oberst William Byrd II. begründet. Dieser hatte die zwei Parzellen auf den Seiten des James River von seinem Vater geerbt und wurde somit zum Gründungsvater Richmonds. Sein Freund William Mayo kartographierte Richmond und die ersten Grundstücke fanden ihre Käufer.
Lediglich 250 Einwohner bevölkerten Richmond 1742, als es seine Stadtrechte erhielt. Im Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt zweimal gebrandschatzt. 1788 wurde sie anstelle von Williamsburg Hauptstadt von Virginia.
19. Jahrhundert |
Am 18. Dezember 1811 starb die Schauspielerin Elizabeth Poe in einem Richmonder Hotel und hinterließ neben zwei anderen Kindern den zweijährigen Edgar Poe, der als Pflegekind in die Familie des Tabakhändlers John Allan aufgenommen wurde. So wurde Richmond zur eigentlichen Heimatstadt des Dichters, der hierher immer wieder zurückkehrte.
Nach dem Unabhängigkeitskrieg erholte sich die Stadt schnell und wuchs bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf ca. 100.000 Einwohner. Sie galt als Metropole des Südens und löste daher 1861 Montgomery als Hauptstadt der Konföderation ab.
Zudem befanden sich hier mit den Tredegar Iron Works die wichtigste eisenproduzierende Firma des Südens. Militärstrategisch gleichermaßen exponiert wie Washington war Richmond in den Jahren des Sezessionskrieges heftig umkämpft.
Folgerichtig ergaben sich die Truppen der Südstaaten unter General Lee nur eine Woche nach dem Fall der Stadt am 3. April 1865. Richmond war fast vollständig durch einen verheerenden Brand im Zuge der Belagerung zerstört worden. Angeblich hatten konföderierte Soldaten der Union keine intakten Tabak- und Waffenvorräte hinterlassen wollen und daher die Lagerhäuser in Brand gesetzt. Richmond benötigte wie ganz Virginia Jahrzehnte, um sich einigermaßen von dem politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch zu erholen.
Im Jahr 1888 wurde bei der Einrichtung der ersten elektrischen Straßenbahn in Richmond, erstmals die von Frank Sprague entwickelte Stromzufuhr eingesetzt, die dem elektrischen Straßenbahnbetrieb erst zum weltweiten Durchbruch verhalf. Wegen ihrer Stangenstromabnehmer wurde die Bahn von der Bevölkerung Broomstick-Train (Besenstielzug) genannt.
20. Jahrhundert |
Früher als in Europa begann sich der Individualverkehr in den USA bereits in den 1920er Jahren massenhaft auszubreiten. So wurde die Straßenbahn in Richmond, wie in vielen anderen Städten der USA auch, zunehmend vernachlässigt. Im Jahre 1949 wurde die letzte Straßenbahn durch eine Buslinie ersetzt. 1958 wurde schließlich die erste Autobahnstrecke von Virginia, der Richmond-Petersburg Turnpike fertiggestellt, der Richmond in der Nähe des Stadtzentrums und unmittelbar neben dem alten Hauptbahnhof, Main Street Station durchquert. Im Zuge des weiteren Ausbaus der Interstate Highways wurde die Strecke zu einer Teilstrecke des Interstate 95.
2004 wurde die Main Street Station, nach zirka drei Jahrzehnten des Verfalls und Leerstandes, renoviert und dient nun wieder dem (lokalen und regionalen) Zugverkehr. Bei dem Gebäude, dessen Schicksal bis zuletzt ungewiss war, handelt es sich um eines der ältesten noch erhaltenen Bahnhofsgebäude der USA. Der Zugverkehr mit den Fernzügen der Amtrak wurde (und wird bis auf weiteres noch) seit 1975 über die in einem Vorort gelegene Staples Mill Road Station abgewickelt.
Wirtschaft |
Die Metropolregion von Richmond erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 80,7 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 42 unter den Großräumen der USA.[2] Die Arbeitslosenrate in der Metropolregion betrug 3,0 Prozent und lag damit unter dem nationalen Durchschnitt von 3,8 Prozent (Stand: Mai 2018).[3] Das persönliche Pro-Kopf Einkommen liegt 2016 bei 51.685 Dollar womit Richmond ein überdurchschnittliches Einkommensniveau besitzt.[4]
Richmond ist ein bedeutendes Banken- und Finanzzentrum (Sitz einer Federal Reserve Bank) und traditionell Sitz vieler Anwaltskanzleien. In der Stadt befindet sich die Firmenzentrale von Philip Morris.
Sehenswürdigkeiten |
Belle Isle, eine kleine Insel im James River, dient als Stadtpark und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Fahrradfahrer. Während des Sezessionskrieges wurde auf der Insel ein Gefängnislager errichtet.- Virginia State Capitol (seit 1788 Regierungssitz, wurde von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA entworfen)
- Museum of the Confederacy (Bürgerkriegsmuseum) einschließlich des White House of the Confederacy (Amtssitz des Präsidenten der Südstaaten während des Bürgerkrieges)
- Valentine Museum (Heimatmuseum)
- Tredegar Iron Works (modernes Industriemuseum)
Edgar-Allan-Poe-Museum (Poe verbrachte einen Großteil seines Lebens in Richmond)
St. Johns Church (1741)
Monument Avenue (Prachtboulevard) mit aufwändigen Villen vom Ende des 19. Jahrhunderts- Cathedral of the Sacred Heart (1903–1906)
- Statue des Tennisspielers Arthur Ashe in der Monument Avenue
Virginia Holocaust Museum, Einsatzstelle des Österreichischen Gedenkdienstes
Virginia Museum of Fine Arts (u. a. bedeutende Impressionisten-Sammlung)- Das Science Museum of Virginia im alten Bahnhof, ein interaktives Wissenschaftsmuseum
Der National Park Service weist für Richmond 17 National Historic Landmarks aus (Stand Dezember 2016), darunter das Virginia State Capitol, das Egyptian Building, das Governor’s Mansion und das James Monroe Tomb.[5] 220 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 13. November 2018).[6]
Partnerstädte |
Polen Olsztyn (Polen)
Vereinigtes Konigreich Richmond, London (Großbritannien)
Japan Saitama (Japan)
Korea Sud Uijeongbu (Südkorea)
Namibia Windhoek (Namibia)
China Volksrepublik Zhengzhou (China)
Söhne und Töchter der Stadt |
Caroline Aaron (* 1952), Schauspielerin
Birt Acres (1854–1918), Fotograf und Filmpionier
Arthur Ashe (1943–1993), Tennisspieler
David Baldacci (* 1960), Bestseller-Autor
Warren Beatty (* 1937), Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent
Wes Borland (* 1975), Musiker und Gitarrist bei der Rockband Limp Bizkit
Alan Campbell (1904–1963), Drehbuchautor
Eric Cantor (* 1963), Politiker
Henry Creamer (1879–1930), Songwriter
Walter Davis junior (1932–1990), Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur
Karen Lynne Deal (* 1957), Dirigentin
Carroll Thomas Dozier (1911–1985), Bischof von Memphis
Tommy Ellis (* 1947), Rennfahrer
Mordecai Ezekiel (1899–1974), Agrarökonom
Elinor Fair (1903–1957), Schauspielerin
Julia Faye (1892–1966), Schauspielerin
Al Foster (* 1944), Jazz-Schlagzeuger
Paul Freeman (1936–2015), Dirigent
Vince Gilligan (* 1967), Drehbuchautor, Filmproduzent und Regisseur
Ray Hendrick (1929–1990), Autorennfahrer
Charles A. Holt (* 1948), Ökonom
Sofia Hublitz (* 1999), Schauspielerin
Andre Ingram (* 1985), Basketballspieler
Mickie Laree James (* 1979), Wrestlerin
Cornelius Johnson (* 1943), American-Football-Spieler
Eddie Johnson (1919–1974), Automobilrennfahrer
Domonic Jones (* 1981), Basketballspieler
Butch Lacy (* 1947), Jazzmusiker und Komponist
Shirley MacLaine (* 1934), Schauspielerin
Frank McCarthy (1912–1986), Filmproduzent
Harden M. McConnell (1927–2014), Chemiker
Aimee Mann (* 1960), Sängerin, Songwriterin, Gitarristin, Bassistin
Perry Moore (1971–2011), Filmproduzent und Regisseur
Hunter Parrish (* 1987), Schauspieler
James Spriggs Payne (1819–1882), Präsident von Liberia
Carter Phillips (* 1988), Pokerspieler
Lloyd Phillips (1905–1970), Jazzmusiker
George Edward Pickett (1825–1875), Major-General in der Armee der Konföderierten Staaten
John Powell (1882–1963), Pianist und Komponist
Bill Robinson (1877–1949), Steptänzer
Michael Robinson (* 1983), American-Football-Spieler
Max Schnur (* 1993), Tennisspieler
Mabel Scott (1915–2000), R&B-Sängerin
Meghann Shaughnessy (* 1979), Tennisspielerin
Donald Smith, Jazzmusiker
Taylor St. Claire (1969, nach anderen Quellen 1972), Pornodarstellerin
Elizabeth van Lew (1818−1900), Spionin für die Unionsarmee
Edward Cary Walthall (1831–1898), Konföderiertengeneral und US-Senator für Mississippi
Leonard Ware (1909–1974), Jazzgitarrist und Komponist
Douglas Wilder (* 1931), erster gewählter afro-amerikanischer Gouverneur eines US-Bundesstaats
Stan Winston (1946–2008), Maskenbildner, Filmregisseur und -produzent
Tom Wolfe (1930–2018), Schriftsteller, Journalist, Kunst- und Architekturkritiker und Illustrator
Constance Wu (* 1982), Schauspielerin
sowie:
Avail, HC/Punkrock-Band
Lamb of God, Metal-Band
Municipal Waste, Thrash-Metal-Band
Klimatabelle |
Richmond, Virginia | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Richmond, Virginia
Quelle: National Weather Service, US Dept of Commerce; wetterkontor.de |
Weblinks |
Commons: Richmond – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Das Poe-Museum von Richmond
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Einzelnachweise |
↑ U.S. Decennial Census. Abgerufen am 7. Oktober 2012
↑ US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Abgerufen am 4. Juli 2018 (amerikanisches Englisch).
↑ Richmond, VA Economy at a Glance. Abgerufen am 5. Juli 2018.
↑ US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Abgerufen am 5. Juli 2018 (amerikanisches Englisch).
↑ List of NHLs by State. National Park Service, abgerufen am 13. November 2018.
↑ Suchmaske Datenbank im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 13. November 2018.