Savanne






Trockenklimate der Erde:

  • Wüstenklima

  • Savannenklima

  • Tundrenklima

  • Eisklima



  • Als Savanne (über spanisch sabana aus einer karibischen Sprache entlehnt) wird im Allgemeinen ein tropischer oder subtropischer Vegetationstyp bezeichnet, der aus einer geschlossenen Krautschicht und einer eher offenen Gehölzschicht besteht. Die Abgrenzung zu Steppen, Grasland und Trockenwäldern wird unterschiedlich gehandhabt.


    Außerdem ist Savanne ein Sammelbegriff für die Vegetationszone zwischen dem tropischen Regenwald und der Wüste. Savanne beziehungsweise savana/sabana bedeutet „weite Ebene“. Die Savanne macht je nach Betrachtungsweise 13 bis 18 Prozent der gesamten Landoberfläche der Erde aus. Diese Zahlen liegen so weit auseinander, weil Grenzen in der Natur in aller Regel fließend sind und sich über viele hundert Kilometer erstrecken können. Daher sind künstliche Grenzziehungen erforderlich, um den Anteil zu berechnen. Diese Grenzziehungen weichen von Autor zu Autor voneinander ab.




    Inhaltsverzeichnis






    • 1 Der Begriff Savanne


    • 2 Ökologie


    • 3 Faktoren der Entwicklungsdynamik


    • 4 Arten von Savannen


    • 5 Lage und Verbreitung


    • 6 Weblinks


    • 7 Einzelnachweise




    Der Begriff Savanne





    Tarangire-Nationalpark in Tansania, Bild einer typischen Trockensavanne




    Sertao in Rio Grande do Norte, Nordosten Brasiliens




    Trockenkahle Baobabs im Tarangire-Nationalpark, Tansania




    Grassavanne im Forêt classée de Dindéresso, Burkina Faso




    Savanne, 3 km westlich vom Ort Laleia (Osttimor)





    Klimadiagramm einer Dornsavanne


    Obwohl die Begriffe „Savanne“ und „Steppe“ zur Bezeichnung bestimmter Vegetationstypen eingeführt wurden, wurde die Bezeichnung ab den 1970er Jahren von Geographen mehr für bestimmte Klimazonen verwendet. Carl Troll hat zunächst vorgeschlagen, in den Tropen alle hygrophilen Pflanzengesellschaften als Savannen zu bezeichnen, ganz gleichgültig, was für eine Vegetation es ist. Da jedoch hygrophil und xerophil relative und schwer definierbare Begriffe sind, hat Eckehart Johannes Jäger dem Begriff der Savanne einen klimatischen Sinn gegeben, der nichts mehr mit der zonalen Vegetation zu tun hatte.



    Ökologie


    Die Savanne ist eine Landschaftszone der Tropen, die durch ihren offenen Bewuchs (Grasland) und vereinzelt stehende Bäume oder Baumgruppen charakterisiert ist. Sie treten im Übergangsbereich zwischen der ariden Passatwindzone und dem tropischen Regenwaldklima auf. Entsprechend liegt die Vegetationszone der Savannen zwischen den Vegetationszonen Wüste und tropischem Wald. Savannen sind aufgrund der sommerlichen Regenzeit sommergrüne trockenkahle Pflanzengesellschaften.


    Wie Wissenschaftler der Universität Lund feststellten, haben die Savannen und Steppen der Erde neben den tropischen Regenwäldern eine große Bedeutung als Kohlenstoffsenken und damit für das globale Klima. Rund ein Drittel der anthropogenen Kohlendioxidemissionen werden von den Grasländern aufgenommen.[1]


    Faktoren der Entwicklungsdynamik


    Der die Vegetation beherrschende Faktor ist hier der jahreszeitliche Wassermangel. Typische Werte liegen zwischen 500 und 1500 mm Jahresniederschlag (das heißt 500 bis 1500 Liter Wasser pro Quadratmeter und Jahr). Die Vegetation zeigt eine ausgesprochene Aktivitätsperiode im Sommer. Die Produktivität steigt mit der Länge der Regenzeit von 7 Tonnen pro Hektar und Jahr in wüstennahen Regionen auf bis zu 20 Tonnen pro Hektar und Jahr in den äquatornahen teil-immergrünen Wäldern.[2]


    Wichtige Baumarten der Savanne stellt die Gattung Acacia mit weltweit rund 900 Arten. Der trockenkahle Baobab hat zum Schutz gegen Wasserverlust einen weichholzigen, sehr dicken Stamm mit einem Umfang von teilweise mehr als 20 m. Solche Individuen sind dazu in der Lage, bis zu 100.000 Liter[2] Wasser zu speichern. In einigen Gebieten findet man auch baumförmige Blattsukkulenten, zum Beispiel Aloe dichotoma. In feuchteren, geschlosseneren Wäldern wie den Miombowäldern Zentralafrikas findet man die wichtige Gehölzfamilie der Caesalpiniaceae. Dazu zählt beispielsweise der Mopanebaum (Colophospermum mopane).[2]


    Feuer sind wichtig im Ökosystem von Savannen. Sie führen zum Sterben von jungen Bäumen und begünstigen Gräser. Durch die Brände werden tote Pflanzenteile entfernt und Nährstoffe dem Kreislauf zurückgegeben (Remineralisierung).


    In der Savanne gibt es wie in allen anderen Klimazonen Tierarten, die sich der Vegetation dieses Lebensraumes angepasst haben, und andererseits Tierarten, die die angepassten Arten als Beute schlagen oder als Aas verzehren. Zu den großen Herbivoren (Pflanzenfressern) der Savannen zählen Gnu, Gazelle, Zebra, Elefant, Känguru und Giraffe. Die weitaus häufigsten pflanzenfressenden Tierarten, also vor allem Ameisen und Termiten, kommen aber aus dem Stamm der Insekten. Die wichtigsten Carnivoren (Fleischfresser) sind Gepard, Löwe und auch Puma.


    Das Konkurrenzgefüge zwischen Gräsern und Bäumen wird auch durch diese großen Pflanzenfresser beeinflusst: Elefanten brechen Äste an Bäumen ab, um an das Laub zu gelangen, schälen die Rinde und schlagen oder treten Bäume aus anderen Gründen um. Durch das Absterben der Baumschicht wird der Waldbestand aufgelichtet, was die Wachstumsbedingungen für Gräser verbessert, die von Büffeln, Zebras und Gazellen geweidet werden. Bei besonders intensiver Beweidung verbessern sich wiederum die Bedingungen für das Aufkommen von jungen Bäumen. Insbesondere die dornenbewehrten und somit verbissresistenten Akazien können sich dann ausbreiten.[2] Mit dieser Dynamik gelten die Savannenlandschaften als Modell für die Megaherbivorenhypothese.


    Das ökologische Gleichgewicht wird durch menschliche Aktivität schwer belastet. Hier sind insbesondere die Überweidung und die Zerstörung der Grasnarbe durch Tritte zu nennen, die der Erosion Vorschub leisten. Hinzu kommt die Brennholzgewinnung und die Schneitelung zur Tierfuttergewinnung. Diese Aktivität wird verstärkt durch den Bevölkerungszuwachs. Eine Abtragung der fruchtbaren Bodenschicht wird forciert, Entwaldung setzt ein und Wüste breitet sich aus (Desertifikation).[2]


    Arten von Savannen


    Es gibt drei verschiedene Arten von Savannen: Feucht-, Trocken- und Dornstrauchsavanne.



































    Feuchtsavanne

    Trockensavanne

    Dornenstrauchsavanne
    Lage
    Afrika, Asien, Australien, Indien, Südamerika
    Afrika, Asien, Australien
    Afrika, Asien, Mexiko, Südamerika
    Klima
    7–8 humide Monate
    4,5–7 humide Monate
    2–4 humide Monate
    Ø Jahresniederschlag
    1000–1500 mm
    500–1000 mm
    250–500 mm
    Vegetation
    bis zu 6 m hohe immergrüne Gräser, leicht geschlossener Feuchtsavannenwald, Galeriewälder an Flüssen, Regenfeldbau
    brusthohe Gräser, leichter Baumbestand
    bis zu 30 cm hohe Gräser, Dornwald

    Merkmale der Anpassung an die Trockenheit sind zum Beispiel Laubabwurf in der Trockenzeit, verminderter Baumwuchs und vermehrter Wuchs wasserspeichernder Pflanzen.


    Lage und Verbreitung


    Savannen sind insbesondere in Afrika stark verbreitet, besonders bekannt ist die Serengeti. Es gibt sie aber auch in Indien, Australien und im nördlichen Teil Südamerikas. In Afrika zieht sich ein Savannengürtel halbkreisförmig durch den Kontinent, beginnend in der Sudan- und Sahelzone Westafrikas über die ostafrikanischen Savannen bis zum südafrikanischen Veld.


    Savannen sind als tropischer und subtropischer Vegetationstyp zu unterscheiden von den ariden Graslandschaften (Steppen) der gemäßigten Breiten, beispielsweise den Steppenlandschaften Osteuropas und Zentralasiens, den Prärien in Nordamerika und den Pampas in Südamerika.


    Weblinks



     Commons: Savanne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


     Wiktionary: Savanne – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


    • Harald Kehl: Vegetationsökologie Tropischer & Subtropischer Klimate. TU Berlin, Institut für Ökologie, 22. September 2014

    • Fouad N. Ibrahim: Savannen-Ökosysteme. Geowissenschaften in unserer Zeit 2, 5 (1984), S. 145–159; doi:10.2312/geowissenschaften.1984.2.145.


    Einzelnachweise




    1. Viktiga savanner. In: Sveriges Natur, Nr. 106 – 415, Mitgliedszeitschrift des schwedischen Naturschutzvereins, Stockholm, September 2015, ISSN 0039-6974, S. 16.


    2. abcde Anton Fischer: Forstliche Vegetationskunde. Blackwell, Berlin, Wien u. a. 1995, S. 93–95, ISBN 3-8263-3061-7.









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