Landgericht Gießen










Frontalansicht des Landgerichtes


Das Landgericht Gießen ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit im mittelhessischen Gießen und eines von neun Landgerichten im Bezirk des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Gerichtssitz und Gerichtsbezirk


  • 2 Geschichte


  • 3 Gebäude


  • 4 Persönlichkeiten


  • 5 Siehe auch


  • 6 Weblinks


  • 7 Quellen





Gerichtssitz und Gerichtsbezirk |



Lage des Landgerichtsbezirks Gießen in Hessen

Lage des Landgerichtsbezirks Gießen in Hessen


Seinen Sitz hat das Landgericht in der Ostanlage 15 in Gießen. Am Landgericht sind sechs Zivilkammern, zwei Kammern für Handelssachen, neun Strafkammern und zwei Strafvollstreckungskammern eingerichtet. Der Gerichtsbezirk umfasst den Landkreis Gießen, den Vogelsbergkreis und Teile des Wetteraukreises.
Dem Landgericht Gießen übergeordnet ist das Oberlandesgericht Frankfurt am Main, untergeordnet sind die Amtsgerichte in Alsfeld, Büdingen, Friedberg (Hessen) und Gießen.



Geschichte |


In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für schriftsässige Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt.


Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen wurde diese Funktion beibehalten, während die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- und Stadtgerichte übergingen.[1] Landgericht Gießen war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für ein erstinstanzliches Gericht in Gießen neben dem Stadtgericht (heute Amtsgericht). In den standesherrlichen Gebieten bestanden weiterhin Justizkanzleien für Gerichtsfälle zweiter Instanz, die dem Hofgericht nachgeordnet waren (in Hungen bis 1823,[2] in Büdingen bis 1825[3]).


Das Deutsche Gerichtsverfassungsgesetz von 1879 führte zu einer einheitlichen Gerichtsorganisation im ganzen Reich. Das Hofgericht Gießen wurde nun als Landgericht Gießen zur übergeordneten Zweiten Instanz in der Provinz.



Gebäude |




Die „Seufzerbrücke“ verbindet Land- und Amtsgericht.


Das Landgericht Gießen ist in einem 1878–1879[4] im Auftrag des Großherzoglichen Hochbauamtes erbauten Gebäude untergebracht, das sich durch eine strenge Symmetrie und einen in rotem Buntsandstein gehaltenen Risalit im Eingangsbereich auszeichnet. Es entstand zur gleichen Zeit wie das Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität. Aufgrund der großen Ähnlichkeit zwischen den beiden Gebäuden wird angenommen, dass derselbe Architekt – Baurat Holzapfel – mit beiden Bauprojekten beauftragt war. Der so genannte „Justizpalast“ steht unter Denkmalschutz. Die über die Gutfleischstraße führende Seufzerbrücke schafft eine direkte Verbindung mit dem Amtsgericht Gießen.



Persönlichkeiten |




  • Friedrich Ludwig Klipstein, Präsident des Hofgerichtes Gießen ab 1857


  • Ludwig Knorr, erster Präsident des Landgerichtes Gießen nach seiner Gründung 1878


  • Karl Dörr, Rat am Hofgericht ab 1860



Siehe auch |



  • Liste deutscher Gerichte

  • Liste der Gerichte des Landes Hessen



Weblinks |



  • Internetpräsenz des Landgerichts Gießen

  • Übersicht der Rechtsprechung des Landgerichts Gießen

  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Justizpalast (Landgericht) In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen



Quellen |




  1. Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke (Reg.-Bl. 1821 S. 403)


  2. Auflöſung der Großherzoglich Heſſiſchen, Fürſtlich und Gräflich Solmſiſchen Geſammt-Juſtiz-Kanzlei zu Hungen (Reg.-Bl. 1823 S. 352)


  3. Auflößung der Großherzoglich Heſſiſchen Fürſtlich und Gräflich Iſenburgiſchen und Gräflich Stolbergiſchen Geſammt-Juſtiz-Kanzlei zu Büdingen (Reg.-Bl. 1825 S. 97)


  4. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Universitätsstadt Gießen. Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1993, ISBN 3-528-06246-0, S. 434


.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen{border:1px solid #AAAAAA;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;padding-top:2px}.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen div.NavFrame{border:none;font-size:100%;margin:0;padding-top:0}

.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}




50.5886388.680315Koordinaten: 50° 35′ 19,1″ N, 8° 40′ 49,1″ O







Popular posts from this blog

Арзамасский приборостроительный завод

Zurdera

Крыжановский, Сергей Ефимович