Kloster Arnsburg (Lich)
Kloster Arnsburg Stadt Lich | |
---|---|
50.493718.79212163Koordinaten: 50° 29′ 37″ N, 8° 47′ 32″ O | |
Höhe: | 163 m ü. NN |
Fläche: | 4,9 km²[1] |
Einwohner: | 61 (Dez. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35423 |
Vorwahl: | 06404 |
Kloster Arnsburg ist einer von neun Stadtteilen der Stadt Lich im Landkreis Gießen in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
1.1 Einwohnerentwicklung
2 Wappen
3 Weblinks
4 Einzelnachweise
Geschichte |
Den Namen Arnsburg trug ursprünglich eine Burganlage südwestlich der heutigen Klosteranlage. Deren erste urkundliche Erwähnung erfolge im Jahr 1093 im „Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 386“ als Arnesburc. In den Jahren 1174–1197 wurden dann Klosterbauten innerhalb der Burganlage errichtet. Sie bildete einen trapezförmigen Komplex mit Kirchenbau, Vorhalle und Keller. 1197 wurden dann Klostergebäude an der Stelle des heutigen Zisterzienserklosters im Tal der Wetter errichtet. Eine erste Siedlungen in der Nähe des Klosters wurde 1174 aufgegeben und die Bauern umgesiedelt.
Der heutige Ort entwickelte sich aus der Zisterzienserabtei Arnsburg.
Der ehemalige Klosterbezirk am rechten Ufer der Wetter wurde teilweise als Schloss der Grafen von Solms-Laubach genutzt. In den Jahren 1804–1811 war in Teilen der Anlage ein Gemeinschaftliches Zucht-, Arbeits- und Irrenhaus untergebracht. 1847 beherbergte sie ein „Rettungshaus“ für verwahrloste Mädchen.
Bis 1787 gehörte der Klosterbezirk zum Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amt und Kellerei Vilbel und Rockenberg, Gebiet der Abtei Arnsburg. Ab 1806 dann zum Großherzogtum Hessen.
Am 1. April 1953 wurde aus dem Kloster und Teilen der Gemeinde Muschenheim eine selbständige Gemeinde gebildet.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Arnsburg am 1. Januar 1977 als Stadtteil in die Stadt Lich eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung |
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1961: 112 evangelische, 4 römisch-katholische Einwohner
- 1961: Erwerbspersonen: 6 Land- und Forstwirtschaft, 4 Produzierendes Gewerbe, 1 Handel, Verkehr und Nachrichten, 22 Dienstleistungen und Sonstiges
Arnsburg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1967 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 214 | |||
1840 | 193 | |||
1846 | 66 | |||
1852 | 86 | |||
1858 | 100 | |||
1864 | 138 | |||
1871 | 118 | |||
1875 | 72 | |||
1885 | 73 | |||
1895 | 74 | |||
1905 | 80 | |||
1910 | 83 | |||
1925 | 93 | |||
1939 | 51 | |||
1946 | 157 | |||
1950 | 106 | |||
1956 | 92 | |||
1961 | 124 | |||
1967 | 117 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1] |
Im Jahr 1961 wurden die folgenden Erwerbspersonen gezählt: 6 in Land- und Forstwirtsch.; 4 im produzierenden Gewerbe; 1 in Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung; 22 im Dienstleistungsbereich oder sonstigen Gewerbe.[1]
Wappen |
Blasonierung: „In Blau mit schwarzem Herzschild, darin fünf silberne Kreuze im verschiedener Höhe, ein rot bewehrter goldener Adler, der mit einem von Rot und Silber geschachten Schrägbalken überdeckt ist.“[4] In dem 1960 verliehenen Wappen deutet der Adler auf den Ortsnamen und das hier gelegene nördlichste Kohortenkastell der Römer. Der Schachbalken ist das Ordenswappen der Zisterzienser, denen 1174 Kuno von Arnsburg-Münzenberg seine Stammburg zur Gründung eines Klosters übergab. Die 1197 vollendete Abtei bestand als das reichste und künstlerisch bedeutendste Kloster der Wetterau bis 1802. Die größtenteils erhaltenen Bauten und das Dorf übernahm das gräfliche Haus Solms, an dessen Wappen Blau und Gold im Gemeindewappen erinnern. Die fünf Kreuze sind das Symbol des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge; im Hof des ehemaligen Kreuzgangs schuf man eine Ruhestätte für Kriegsopfer. | |
Weblinks |
Commons: Kloster Arnsburg – Sammlung von Bildern
Stadtteil Kloster Arnsburg im Internetauftritt der Stadt Lich.
Arnsburg, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Kloster Arnsburg, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Literatur über Kloster Arnsburg in der Hessischen Bibliographie
Einzelnachweise |
↑ abcd Arnsburg, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Oktober 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
↑ Steckbrief der Stadt Lich, abgerufen im Juli 2016.
↑ Karl-Heinz Gerstemeier: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Bernecker, Melsungen 1977, S. 303
↑ Klemens Stadler: Die Gemeindewappen des Landes Hessen. Neuausgabe des Sammelwerks Deutsche Ortswappen von Prof. Otto Hupp im Auftrage der HAG Aktiengesellschaft in Bremen, bearbeitet von Dr. Klemens Stadler, Zeichnungen von Max Reinhart (= Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland. Band 3). Angelsachsen-Verlag, Bremen 1967, S. 16.
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