Karl Müller (Theologe)
Karl Ferdinand Friedrich (später: von) Müller (* 3. September 1852 in Langenburg (Kreis Crailsheim) als Sohn eines Pfarrers; † 10. Februar 1940 in Tübingen) war ein evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker.
Inhaltsverzeichnis
1 Leben
2 Leistungen
3 Werke
4 Literatur
5 Quellen
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Leben |
Er studierte evangelische Theologie und Geschichte in Tübingen und Göttingen und war Mitglied der Tübinger Verbindung Normannia. Karl Müller wurde Professor für Kirchengeschichte 1882 in Berlin, 1884 in Halle (Saale), 1886 in Gießen, 1891 in Breslau und von 1903 bis 1922 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Tübingen. 1899 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1] Seit 1917 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Karl Müller war seit 1884 mit Bertha Weizsäcker (1864–1945) verheiratet, der Tochter von Julius Weizsäcker. Sie hatten zwei Kinder, Agnes (1886–1922), seit 1909 Ehefrau von Richard Siebeck (1883–1965), und Marie (1890–1963), seit etwa 1915 Ehefrau des Historikers Hermann Haering (1886–1967), dem Bruder von Theodor Haering.
Leistungen |
Sein Wirken stand unter dem Einfluss von Albrecht Ritschl (1822–1889) und Adolf von Harnack (1851–1930).
Sein Hauptwerk war die Kirchengeschichte, die jedoch unvollendet blieb und bei „Pietismus und Aufklärung“ endet. Karl Müller vertrat eine positivistische Deutung der Kirchengeschichte und betrachtete sie als Teil der Geschichte von Staat, Wirtschaft und Recht. Er war Herausgeber des Sammelwerks Grundriß der theologischen Wissenschaften, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), ab 1891, innerhalb dessen auch die Kirchengeschichte erschien.
Werke |
Der Kampf Ludwigs des Bayern mit der römischen Kurie, 2 Bde., Laupp, 1879/1880
Die Waldenser und ihre einzelnen Gruppen, 1886 Online
Kirchengeschichte, J.C.B.Mohr (Paul Siebeck), 1. Bd.: 1892 (1.Halbbd.) / 1902(2.Halbbd.), 2. Bd.: 1919
Beiträge zur Verfassung der Alten Kirche; (= Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften 22, Phil.-hist. Klasse, 3); 1922
Die Forderung der Ehelosigkeit für alle Getauften in der Alten Kirche; 1927
Aus der akademischen Arbeit, 1930 (mit Selbstbiographie)
Literatur |
- Walter Nigg: Die Kirchengeschichtsschreibung. Grundzüge ihrer historischen Entwicklung, 1934.
- Margit Ksoll: Müller, Karl. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 294.
Quellen |
- Archiv der Verbindung Normannia (Tübingen)
Weblinks |
Literatur von und über Karl Müller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise |
↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 175.
Personendaten | |
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NAME | Müller, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Müller, Karl Ferdinand Friedrich; Müller, Karl von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 3. September 1852 |
GEBURTSORT | Langenburg (Kreis Crailsheim) |
STERBEDATUM | 10. Februar 1940 |
STERBEORT | Tübingen |