Halberstadt
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
51.8950411.05226122Koordinaten: 51° 54′ N, 11° 3′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Harz | |
Höhe: | 122 m ü. NHN | |
Fläche: | 142,98 km2 | |
Einwohner: | 40.871 (31. Dez. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 286 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 38820 (Halberstadt), 38822 (Aspenstedt, Athenstedt, Emersleben, Klein Quenstedt, Mahndorf, Neu Runstedt, Sargstedt, Schachdorf Ströbeck, Veltensmühle), 38895 (Langenstein)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text | |
Vorwahlen: | 03941, 039424, 039425, 039427 | |
Kfz-Kennzeichen: | HZ, HBS, QLB, WR | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 85 135 | |
LOCODE: | DE HST | |
NUTS: | DEE09 | |
Stadtgliederung: | 10 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Holzmarkt 1 38820 Halberstadt | |
Website: | ||
Oberbürgermeister: | Andreas Henke (Die Linke) | |
Lage der Kreisstadt Halberstadt im Landkreis Harz | ||
Halberstadt (plattdeutsch Halwerstidde) ist Kreisstadt des Landkreises Harz in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Die Stadt liegt im nördlichen Harzvorland. Die Innenstadt wurde am 8. April 1945 durch einen Luftangriff zu mehr als 80 % zerstört. Danach wurde sie über Jahrzehnte wieder oder neu aufgebaut.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
1.1 Stadtgliederung
1.2 Nachbargemeinden
1.3 Klima
2 Geschichte
2.1 Von der Gründung bis 1900
2.2 1900 bis heute
2.3 Hexenprozesse
2.4 Militär
2.5 Eingemeindungen
2.6 Einwohnerentwicklung
3 Politik
3.1 Oberbürgermeister
3.2 Stadtrat
3.3 Wappen
3.4 Städtepartnerschaften
3.5 Asylbewerber
4 Kultur und Sehenswürdigkeiten
4.1 Theater
4.2 Museen
4.3 Musik
4.4 Bauwerke
4.5 Kirchen
4.6 Allgemeine Friedhöfe
4.7 Jüdische Friedhöfe
4.8 Denkmale
4.9 Freizeit- und Sporteinrichtungen
4.9.1 Freizeit
4.9.2 Parkanlagen
4.9.3 Sporteinrichtungen
4.10 Kulinarische Spezialitäten
5 Wirtschaft und Infrastruktur
5.1 Wirtschaft
5.2 Gericht
5.3 Verwaltung
5.4 Verkehr
5.5 Forschungs- und Bildungseinrichtungen
5.6 Medien
6 Religionen
7 Persönlichkeiten
8 Literatur
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Geografie |
Halberstadt liegt rund 20 Kilometer nördlich des Harzes an der Holtemme und dem Goldbach. Nördlich der Stadt befindet sich der Höhenzug Huy, im Osten die Magdeburger Börde und im Süden die Spiegelsberge, Thekenberge sowie die Klusberge. Halberstadt ist mit rund 43.000 Einwohnern die größte Stadt des Landkreises Harz.
Stadtgliederung |
Die Stadt Halberstadt besteht neben der Kernstadt aus folgenden Ortsteilen mit Ortschaftsrat:
- Aspenstedt
- Athenstedt
- Emersleben
- Klein Quenstedt
- Langenstein
- Sargstedt
- Schachdorf Ströbeck
Weitere Ortsteile sind:
- Böhnshausen
- Mahndorf
- Neu Runstedt
- Veltensmühle
Die Ortsteile Böhnshausen und Mahndorf gehören zur Ortschaft Langenstein.
Darüber hinaus gibt es noch die drei folgenden Stadtteile:
Wehrstedt (eingemeindet 1. Juli 1946),- Klussiedlung und
- Sargstedter Siedlung
Nachbargemeinden |
Im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend:
- Gemeinde Huy
- Stadt Schwanebeck und Gemeinde Groß Quenstedt (beide Verbandsgemeinde Vorharz)
- Stadt Gröningen (Verbandsgemeinde Westliche Börde im Landkreis Börde)
- Stadt Wegeleben und Gemeinde Harsleben (beide Verbandsgemeinde Vorharz)
- Stadt Thale
- Stadt Blankenburg (Harz)
- Gemeinde Nordharz
- Stadt Osterwieck
Klima |
Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge in Halberstadt beträgt 542 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt im Juni mit durchschnittlich 69 Millimeter, der geringste im Februar mit durchschnittlich 31 Millimeter. Die Durchschnittstemperaturen bewegen sich zwischen 0,2 °C im Januar als kältestem Monat und 17,6 °C im Juli, wo es am wärmsten ist.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Halberstadt
Quelle: [2] |
Geschichte |
Von der Gründung bis 1900 |
Die Herkunft des Namens Halwerstidde (bzw. Halverstidde) „erfordert eine gründliche, noch zu leistende Untersuchung“. Eine Beziehung zu halba (ahd. Seite, Hälfte) oder einem Flussabschnittsnamen Halver der Holtemme wird angenommen.[3]
Durch Karl den Großen wurde der Missionsstützpunkt 804 zum Bischofssitz. Dem Bischof Hildeward von Halberstadt (968–996) wurde 989 von König Otto III. das Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen. Ebenso erhielt er den Blut- und Heerbann, also die weltliche Gewalt im Harzgau und damit über die Bewohner des Ortes Halberstadt.[4] 1005 begann der Bau der Liebfrauenkirche. Heinrich der Löwe zerstörte 1179 Stadt, Dom und Domburg. 1192 kamen die Templer nach Halberstadt und gründeten im Burchardikloster eine Kommende. 1236 wurde mit dem Neubau des Domes begonnen, der 1491 geweiht wurde. Einige Jahre vor 1297 kam der Bettelorden der Serviten nach Halberstadt und gründete hier ein Kloster in der Neuen Stadt vor dem Wassertor.
1326 schloss sich die Stadt mit Aschersleben und Quedlinburg bis 1477 zum Halberstädter Dreistädtebund zusammen. 1387 schloss sich Halberstadt auch der Hanse an. 1433 erfolgte die Aufstellung des Stadt-Rolands.
Durch den ersten protestantischen Halberstädter Bischof Heinrich Julius wurde 1591 am Halberstädter Dom die protestantische Lehre eingeführt. Doch bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges hielt sich ein gemischtkonfessionelles Domkapitel.
1629 fand eine zweite Besetzung Halberstadts durch Truppen Wallensteins statt. Der kaiserliche Oberfeldherr machte Dom und Liebfrauenstift mit Hilfe des Restitutionsedikts kurzfristig wieder katholisch. Am 18. Januar 1630 weilte Wallenstein persönlich in Halberstadt. Das Fürstbistum Halberstadt wurde 1648 als Herzogtum Teil Brandenburg-Preußens. In den Jahren 1681/82 wütete die Pest in der Stadt. 2197 Menschen starben daran.
Ab etwa 1750 machte der Domsekretär Johann Wilhelm Ludwig Gleim sein Haus zu einem Kommunikationszentrum der deutschen Aufklärung (größte Originalbibliothek und Briefesammlung zur deutschen Aufklärung im Gleimhaus, jetzt Deutschlands zweitältestes Literaturmuseum). Daneben gab es von 1785 bis 1810 die Literarische Gesellschaft Halberstadt.
1761 wurden die Spiegelsberge durch Ernst Ludwig Christoph von Spiegel erworben und in einen Landschaftspark umgestaltet. 1778 gründete Friedrich Eberhard von Rochow in Halberstadt das erste Landschullehrerseminar Deutschlands. Halberstadt wurde 1807 Teil des durch Napoleon geschaffenen Königreichs Westphalen und Sitz einer Präfektur sowie Hauptstadt des Saaledepartements. Im fünften Koalitionskrieg eroberte in einem blutigen Kampf am 29. Juli 1809 die Schwarze Schar des Herzogs von Braunschweig die Stadt und zog mit 2000 Gefangenen weiter.[5]
Nach dem Wiener Kongress kam Halberstadt an Preußen zurück und wurde Teil der neuen Provinz Sachsen. Im Rahmen der Kreisbildung im Regierungsbezirk Magdeburg wurde 1816 der Stadtkreis Halberstadt eingerichtet, der neben der eigentlichen Stadt auch die umliegenden Dörfer umfasste.[6] Der Stadtkreis Halberstadt wurde 1825 um Teile der Kreise Oschersleben und Osterwieck erweitert und in einen normalen Landkreis mit Halberstadt als Kreisstadt umgewandelt.[7]
Mit der Eröffnung der Bahnstrecke nach Magdeburg durch die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn 1843 erhielt Halberstadt Anschluss an das sich ständig erweiternde Eisenbahnnetz. Friedrich Heine gründete 1883 die Halberstädter Wurstfabrik. 1890 entstand die Badeanstalt. 1892 fand in Halberstadt der erste deutsche Gewerkschaftskongress statt. 1891 schied Halberstadt aus dem Landkreis aus und bildete wieder einen eigenen Stadtkreis.
1900 bis heute |
1903 erhielt Halberstadt eine elektrische Straßenbahn. Das Stadttheater und das Städtische Museum wurden 1905 gegründet. Schon seit 1812 hatte es im ehemaligen Nicolaikloster eine der ersten bürgerlichen Sprechbühnen Deutschlands gegeben.
Ab 1912 bauten die Deutschen Bristol-Werke in Halberstadt Flugzeuge. Während des Ersten Weltkriegs produzierte das in Halberstädter Flugzeugwerke umbenannte ehemalige deutsch-britische Gemeinschaftsunternehmen Flugzeuge für die Fliegertruppe des Deutschen Heeres. Nach dem Ende des Krieges im November 1918 musste aufgrund der Bedingungen der Versailler Verträge der Flugzeugbau im Deutschen Reich der Weimarer Republik ganz eingestellt werden und das nun zur Berlin-Halberstädter Industriewerke AG gehörende frühere Flugzeugwerk ging Anfang 1926 in die Insolvenz.
Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht wurde 1935 auf einem Teil des ehemaligen Werksgeländes in der Halberstädter Klusstraße 30–38 ein Zweigwerk der Dessauer Junkers-Flugzeugwerke in Betrieb genommen, das Tragflächen für die Ju 88 fertigte. Dieses Werk war im Zweiten Weltkrieg mehrfach das Ziel amerikanischer Bomber. (→ Big Week).
Die in ihrem barocken Baustil 1712 vom Hofjuden Berend Lehmann gestiftete Synagoge in der Bakenstraße hatte zur Zeit ihrer Entstehung zu den schönsten Europas gezählt. In der Pogromnacht vom 9. November 1938 wurde sie durch die Nationalsozialisten geplündert, und alle Torarollen wurden auf der Straße verbrannt. Da sie eng in die bestehende Fachwerkbebauung eingebunden war, vermied man die Brandschatzung und zwang die Jüdische Gemeinde dazu, ihre Synagoge eigenhändig abzureißen. Am 23. November 1942 wurden die letzten noch verbliebenen Mitglieder der jüdischen Gemeinde deportiert.
Während des Zweiten Weltkrieges richtete die SS im Stadtgebiet mehrere KZ-Außenlager ein, darunter 1944 im Junkers-Werk an der Harslebener Straße ein Außenlager des KZ Buchenwald für 400 bis 900 Häftlinge, die dort Zwangsarbeit leisten mussten. Ein Außenlager des KZ Langenstein-Zwieberge bestand unterhalb der Wehrstedter Brücke im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW), wo bis zu 200 Häftlinge eingesetzt wurden.
Am 8. April 1945 zerstörten 218 US-amerikanische Bomber der 1. Air Division der 8. US-Luftflotte vom Typ B-17 („Fliegende Festungen“) mit 595 Tonnen Spreng- und Brandbomben in einem verheerenden Flächenbombardement 82 Prozent der Innenstadt. 239 Begleitjäger eskortierten an diesem Tag die 1. Air Division, deren Hauptziel Halberstadt war.[8] Bei dem Angriff kamen etwa 2500 Menschen ums Leben. Die Trümmermenge betrug etwa 1,5 Millionen Kubikmeter. Nur drei Tage danach, am 11. April, besetzten amerikanische Bodentruppen die Stadt. Am 18. Mai übergaben die Amerikaner die Stadt an die Briten und diese Ende Juni 1945 an die Rote Armee. So wurde Halberstadt Teil der SBZ und ab 1949 der DDR.
Von 1949 bis 1989 wurde die zu großen Teilen zerstörte Innenstadt teilweise neu und in „sozialistischem Bauverständnis“ wiederaufgebaut; der noch erhaltene Bestand an Fachwerkhäusern in der Altstadt wurde geplant dem Verfall preisgegeben und großflächig abgerissen. Auch die Ruine der romanisch-gotischen Paulskirche wurde beseitigt. Zur Wende 1989 existierten nur noch kleine Teile der Altstadt.
1989 fanden in der Martinikirche Gebete für den Frieden statt. Unter dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ versammelten sich im Herbst des Jahres tausende Bürger. Von der Kirche ausgehend fanden Demonstrationen statt, die auch in Halberstadt die friedliche politische Wende einleiteten. Eine Forderung war die Beendigung von Abrissarbeiten in der Innenstadt. Ein schlichtes Denkmal an der Turmseite der Kirche erinnert an diese Ereignisse.
Nach 1990 erfolgte die Restaurierung der verbliebenen Teile der Altstadt sowie ab 1995 der Aufbau eines modernen Stadtzentrums auf den Grundmauern und der Maßstäblichkeit des historischen Stadtkerns. Das neue Stadtzentrum im Bereich der Marktplätze wurde 1998 mit dem Bau des neuen Rathauses fertiggestellt.
Bundesweites Aufsehen erregte am 8. Juni 2007 ein Überfall auf eine Schauspieler-Truppe, bei der fünf Schauspieler derart verletzt wurden, dass sie in die Halberstädter Klinik eingeliefert werden mussten. Die Polizei unterließ es, die Personalien der Täter aufzunehmen, obwohl diese sich noch am Tatort befanden. Vier der Täter, die der rechtsextremistischen Szene angehörten, erhielten zudem nur äußerst milde Gerichtsurteile.[9]
Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Hexenprozesse |
Während der Hexenverfolgungen wurden in Hexenprozessen etwa 24 Menschen in Halberstadt zum Tode verurteilt.[10]
Am Hexenprozess entzündete sich in Deutschland die Epoche der Frühaufklärung. In Halberstadt wirkte ab 1650 zehn Jahre lang der Syndikus der Landstände, der evangelische Advokat und Diplomat Justus Oldekop (1597–1667). Er war ein Frühaufklärer und Kämpfer gegen dieses Glaubensphänomen und trat zwei Jahre nach Friedrich Spee in deutscher (und nicht anonym in lateinischer) Sprache für einen wesentlich humaneren Strafvollzug ein. Dabei bezog er sich auch auf Hexenprozesse.
Militär |
Von 1623 bis 1994 war Halberstadt 372 Jahre lang fast ununterbrochen Garnisonstadt.
Von 1815 bis 1919 war Halberstadt Garnison der Halberstädter Kürassiere (Kürassier-Regiment „von Seydlitz“ (Magdeburgisches) Nr. 7). Prominentester Angehöriger des Regiments war der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck, der oft die Uniform dieser Einheit trug, und so auch auf Anton von Werners Gemälde Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) erscheint.
Ein Fliegerhorst mit Fliegerschule wurde südlich der Stadt vor und im Ersten Weltkrieg angelegt. 1913 entstanden die Halberstädter Flugzeugwerke. Beides musste nach dem Krieg demontiert werden.
In der Zeit der Weimarer Republik waren in Halberstadt der Regiments-Stab und das Ausbildungs-Bataillon des 12. Infanterie-Regiments der Reichswehr stationiert. Dieses lag in der Prinz-Ferdinand-Kaserne in der Harmoniestraße. Weiter gab es die Bismarck-Kaserne in der Kürassierstraße mit dem Artillerie-Regiment 4 und das Standort-Lazarett an der Quedlinburger Straße.
Ab 1935 gab es eine Luftwaffen-Garnison in Halberstadt. Am Fliegerhorst entstand die „Fliegerhorst-Kaserne“. 1944 wurden die Anlagen durch Bombenangriffe beschädigt.
Von April bis Mai 1945 gab es eine amerikanische, von Mai bis Juni eine britische Garnison in Halberstadt.
Zu DDR-Zeiten waren in Halberstadt Truppen der GSSD stationiert (zum Beispiel 197. Gardepanzerregiment und 112. Aufklärungsbataillon). Diese Truppenteile, allesamt der 3. Stoßarmee unterstellt (siehe: Struktur der WGT 1991), lagen in der einstigen Fliegerhorstkaserne in Garnison. Zum Standort gehörte auch ein Standortübungsplatz mit Panzerschießbahnen.[11]
Das Kasernengelände liegt noch heute brach, die ehemals von der Sowjetarmee genutzten Baulichkeiten sind mittlerweile fast vollständig abgerissen. Ebenfalls abgerissen ist die Kasernenanlage Martin-Schwantes, die bis 1990 Sitz der DDR-Grenztruppen (unter anderem Grenzregiment 20) war. Ein Teil des Geländes wird heute unter anderem von der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk genutzt. Die Kasernenanlage Martin Hoop, frühere Ausbildungskaserne der Grenztruppen (Grenzausbildungsregiment 7), beheimatet heute die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Sachsen-Anhalt einschließlich Unterbringungsmöglichkeiten.[12][13]
Am 29. Dezember 1994 wurde das Luftwaffenmaterialdepot 52 der Bundeswehr, das sich in der ehemaligen Untertageanlage (UTA) bzw. Stollensystem MALACHIT nahe Langenstein befand und so 1989/1990 das Komplexlager 12 (Malachit) der NVA übernahm, aufgelöst. Damit endete nach 371 Jahren die Garnisonsgeschichte Halberstadts.[14]
Im Stadtgebiet finden sich heute noch Zeugnisse der einstigen Garnisonsstadt Halberstadt. Diese sind unter anderem der Ebereschenhof (größtenteils abgerissen), das Gelände des Landratsamtes sowie die Florian-Geyer-Straße.
Eingemeindungen |
Am 1. Mai 1995 wurde Emersleben eingemeindet.[15] Am 1. Januar 1996 kam Klein Quenstedt hinzu.[16] Aspenstedt, Athenstedt, Langenstein, Sargstedt und das Schachdorf Ströbeck gehören seit dem 1. Januar 2010 zu Halberstadt.[17]
Einwohnerentwicklung |
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Politik |
Oberbürgermeister |
Oberbürgermeister von Halberstadt ist Andreas Henke (Die Linke), der am 1. September 2013 bereits im ersten Wahlgang mit 53,65 % der Stimmen gewählt wurde. Auf den CDU-Kandidaten Daniel Szarata entfielen bei dieser Wahl 34 % der Stimmen. Lediglich 8,94 % wählten Peter Köpke (SPD). Der parteilose Volkmar Hofmann erreichte einen Stimmanteil von 3,41 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 39,8 %.
Bei der vorangegangenen Wahl 2006 musste sich Henke noch einer Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Hans-Georg Busch stellen, gewann diese aber klar mit 72,5 % der abgegebenen Stimmen. Damals entfielen im ersten Wahlgang auf Henke 34,25 %, auf Busch 33,6 %, auf Hans-Joachim Purfürst (CDU) 28,65 % und auf den parteilosen Detlef Schulz 3,49 % der Wählerstimmen. An beiden Wahlgängen beteiligte sich nur gut ein Drittel der Wahlberechtigten.
Stadtrat |
Das Ergebnis der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014, die Sitzverteilung und die Wahlbeteiligung sind im Folgenden dargestellt, in Klammern die Ergebnisse vom 7. Juni 2009:[19]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | 2009 |
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CDU | 40,0 % | 16 | (30,4 %, 12 Sitze) |
Die Linke | 22,2 % | 9 | (25,7 %, 10 Sitze) |
SPD | 12,7 % | 5 | (11,9 %, 5 Sitze) |
Bürger unseres Kreises ohne Parteibuch (BUKO e.V.) | 6,9 % | 3 | |
ÖDP | 4,3 % | 2 | (5,7 %, 2 Sitze) |
Bündnis 90/Die Grünen | 3,7 % | 1 | (2,6 %, 1 Sitz) |
Bürgerstimme Halberstadt (BSH) | 2,1 % | 1 | |
FDP | 2,0 % | 1 | (3,2 %, 1 Sitz) |
NPD | 2,0 % | 1 | (1,5 %, 1 Sitz) |
Einzelbewerber Fricke | 1,8 % | 1 | |
Emersleber Wählergemeinschaft (EWG) | 1,6 % | 0 | |
Einzelbewerber Hofmann | 0,7 % | 0 |
Die Wahlbeteiligung lag bei 35,3 % (33,6 %).
Der ehemalige Landespressesprecher der NPD, Michael Grunzel, ist inzwischen aus der Partei ausgetreten und nimmt sein Mandat seit Februar 2015 als fraktionsloses Stadtratsmitglied wahr.
Wappen |
Das Wappen zeigt eine Wolfsangel und die ursprünglichen Farben des Bistums Halberstadt.
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot, belegt mit einem schrägrechten schwarzen Doppelhaken.“
Die rechte Wappenhälfte (silber/ weiß) steht für das Bürgertum. Die linke Wappenhälfte (rot) steht für den Klerus. Die Wolfsangel oder Doppelhaken (entweder Bauklammer für Fachwerkbalken oder Kesselhaken für das Herdfeuer) soll den Zusammenhalt beider symbolisieren. Das Wappen sagt aus, das die Bischöfe nicht nur geistige Hirten, sondern auch Kriegsherren waren.
Städtepartnerschaften |
Halberstadt pflegt Städtepartnerschaften mit[20]
Deutschland Wolfsburg in Niedersachsen, seit 1989
Slowakei Banská Bystrica in der Slowakei, seit 1998
Tschechien Náchod in Tschechien, seit 1998
Frankreich Villars in Frankreich, seit 2003
Asylbewerber |
In Halberstadt befindet sich die einzige Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) in Sachsen-Anhalt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Theater |
Das bei dem Luftangriff am 8. April 1945 ausgebrannte Stadttheater wurde 1949 abgerissen und durch das neugebaute „Volkstheater“ ersetzt. Heute bespielt das Nordharzer Städtebundtheater das Große Haus sowie die Kammerbühne und die kleine Spielstätte „Alte Kantine“, ferner die Bühnen von Quedlinburg und dem Bergtheater Thale sowie weitere Bühnen der Region.
Museen |
Das Heineanum ist eines der größten vogelkundlichen Museen Deutschlands mit über 18.000 Bälgen, mehr als der Hälfte aller Vogelarten überhaupt, darunter seltene ausgestorbener Exemplare. Das Gleimhaus ist eines der ältesten Literaturmuseen in Deutschland. Des Weiteren gibt es noch das Städtische Museum, das Berend-Lehmann-Museum für jüdische Geschichte und Kultur, den Dom und den Domschatz sowie das Schraube-Museum, in dem bürgerliche Wohnkultur um 1900 ausgestellt ist.
Die Neueröffnung des Domschatzes wurde am 13. April 2008 mit einem Festgottesdienst, unter anderem mit Bundespräsident Horst Köhler, gefeiert.
Musik |
Neben dem Nordharzer Städtebundtheater (Drei-Spartentheater mit großer und kleiner Bühne) wird seit 2001 in der St.-Burchardi-Kirche das Orgelwerk ORGAN²/ASLSP von John Cage (1912–1992) mit einer Gesamtspieldauer von 639 Jahren aufgeführt. Die Aufführung ist als langsamstes und längstandauerndes Musikstück der Welt konzipiert, indem die achtseitige Partitur auf die angestrebte Spieldauer hochgerechnet wurde. Seit 2012 wird in St. Martini die Gröninger Orgel von David Beck aus dem Jahr 1596 rekonstruiert, deren Prospekt noch erhalten ist.
Bauwerke |
Die wichtigsten Bauwerke Halberstadts befinden sich am Domplatz, einem historischen Ensemble, das im Osten vom Dom und im Westen von der Liebfrauenkirche begrenzt wird. An der Nordseite befinden sich die historischen Domherrenkurien, in denen sich heute das Städtische Museum, die Dombauhütte, das Heineanum und das Gleimhaus befinden. Im Süden stehen das ehemalige Domgymnasium und die Dompropstei, die beide zur Hochschule Harz gehören, sowie das neoromanische Postgebäude. An der Nordwestseite befinden sich der Petershof und die Peterstreppe. Die Kulturdenkmäler Halberstadts sind im Halberstädter Denkmalverzeichnis aufgeführt.
- Der Petershof ist ein ehemaliger Bischofspalast, Baubeginn war um 1059. Nach abgeschlossener Sanierung ist der Petershof Sitz der Stadtverwaltung und der Stadtbibliothek Heinrich Heine.
- Die historische Altstadt beschränkt sich auf die erhaltenen Straßenzüge der Voigtei, Bakenstraße, Gröperstraße, Rosenwinkel, Grudenberg, Grauer Hof, Steinhof und Westendorf. Sie besteht aus etwa 450 vorwiegend im niedersächsischen Fachwerkstil erbauten Häusern.
- Das Rathaus ist ein Neubau mit Rekonstruktion von Teilen der Fassade und der Ratslaube des kriegszerstörten Vorgängerbaus. Vor dem Gebäude steht die Rolandsstatue. An der Westfassade des Rathauses befindet sich seit 2004 ein neues Porzellanglockenspiel aus Meißner Porzellan mit 25 Glocken.
- Der Wassertorturm wurde 1444 erbaut und ist der einzige erhaltene Torturm Halberstadts.
- Der Bismarckturm, eingeweiht am 22. März 1907, ist ein 22 m hoher Aussichtsturm. Er befindet sich am westlichen Rand der Spiegelsberge und wurde zur Erinnerung an Reichskanzler Otto von Bismarck errichtet.[21]
- Der Aussichtsturm Belvedere steht ebenfalls auf den Spiegelsbergen.
- Im Jagdschloss Spiegelsberge ist das älteste und größte erhaltene Weinfass Deutschlands mit einem Fassungsvermögen von etwa 144.000 Liter gelagert.
- Die Klaussynagoge im Rosenwinkel wurde von Berend Lehmann 1703 als Wohn- und Studierhaus für drei jüdische Gelehrte erbaut. Heute ist dieses Gebäude Teil der Moses-Mendelssohn-Akademie und wird für Tagungen und Ausstellungen genutzt.
- Die 1879 erbaute Villa Koecher ist eine historistische Villa im italienischen Stil mit einem gusseisernen Treppengeländer. Sie ist denkmalgeschützt. Während der DDR-Zeit wurde das Gebäude unter anderem als Sitz des Kreisvorstandes der NDPD genutzt.
- Die Villa Magdeburger Straße 37 ist ein denkmalgeschütztes Objekt. Sie wurde 1861 als ein zeittypisches spätklassizistisches Gebäude im Auftrag des Fabrikbesitzers Gölte erbaut und ist als eine der wenigen nach der Kriegszerstörung erhalten gebliebenen Villen in der gründerzeitlichen östlichen Stadterweiterung von besonderer Bedeutung.[22]
Kirchen |
(siehe auch Religionen)
- Der Dom St. Stephanus und St. Sixtus ist eine der bedeutendsten gotischen Kathedralen Deutschlands. Der Bau wurde im Jahr 1236 begonnen und nach 255 Jahren 1491 geweiht. Der Halberstädter Domschatz gilt weltweit als einer der kostbarsten Schätze sakraler mittelalterlicher Kunst.
- Die Winterkirche im frühgotischen Westflügel der Domklausur, Domplatz 16a, Halberstadt. Die Winterkirche verfügt seit 2002 über eine neue Orgel von Reinhard Hüfken.
- Die Liebfrauenkirche wurde 1146 erbaut. Sie ist eine im mittel- und norddeutschen Raum einzigartige, viertürmige romanische Pfeilerbasilika.
- Die Martinikirche wurde zwischen 1250 und 1350 erbaut. Die gotische Hallenkirche verfügt über eine massive Doppelturmfassade. Der nördliche Turm wurde bewusst niedriger gebaut, um dem Wächter im südlichen Turm eine Rundumsicht zu verschaffen.
- Die um 1246 erbaute St.-Moritz-Kirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika.
- Die Burchardikirche wurde um 1210 erbaut. Sie ist eine romanische turmlose Basilika mit seltenem, rechteckigem Umgangschor, in dem wird seit 2001 John Cages Orgelstück As slow as possible aufgeführt wird.
- Die St.-Andreas-Kirche wurde im 13. Jahrhundert als Teil des Franziskanerklosters erbaut und ist eine turmlose gotische Hallenkirche.
- Die 1648 fertiggestellte St.-Johannes-Kirche ist eine Fachwerkkirche mit polygonalem Chorschluss und gotischen Fenstern.
- Die St.-Katharinen-Kirche, die der heiligen Katharina und der heiligen Barbara geweiht ist, wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Die dreischiffige, turmlose Hallenkirche, bis 1810 Klosterkirche der Dominikaner, ist heute katholische Gemeindekirche.
- Die St.-Laurentius-Kirche wurde um 1194 erbaut und ist eine romanische Dorfkirche im Ortsteil Wehrstedt. Die Ruine der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche wurde 1993 in einer spektakulären Aktion der ARD-Fernsehsendung „Jetzt oder nie“ in nur 60 Stunden auf den alten Mauerresten wiederaufgebaut.
- Die Kapelle im Campestift der Zionsgemeinde, Am Johannesbrunnen 36, Halberstadt
Allgemeine Friedhöfe |
- Massengräber auf dem Hauptfriedhof für die über 2.000 Opfer der Bombenangriffe auf Halberstadt von 1944 und 1945, besonders vom 8. April 1945.
- Massengrab auf dem Hauptfriedhof, das an Bombenopfer unter ausländischen Arbeitskräften und Opfer der Zwangsarbeit erinnert.
- Gedenkstein für die italienischen Bombenopfer in Halberstadt
- Auf dem Friedhof des Ortsteiles Emersleben erinnern zwei Sammelgräber und ein Einzelgrab an 13 sowjetische Kriegsgefangene, neun Kinder sowjetischer Zwangsarbeiter/-innen und an einen Zwangsarbeiter, die alle während des Zweiten Weltkriegs unter miserabelsten Lebensbedingungen starben.
- Ehrenhain für die Verfolgten des Naziregimes, auf dem 164 Häftlinge des Außenlagers des KZ Langenstein-Zwieberge begraben sind
- Grabstein auf der Grabstätte der sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Minna Bollmann, die durch die Verfolgung der Nationalsozialisten 1935 in den Freitod getrieben wurde
- Familiengrab von Hans-Georg Klamroth als Mitwisser des Attentats vom 20. Juli 1944, in Berlin-Plötzensee ermordet
- Gedenkstein von 1988 an die jüdischen Opfer der Shoa
- Sammelgrab auf dem Friedhof des Ortsteiles Wehrstedt für elf namentlich unbekannte serbische Personen, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Ehrenanlage am Fuße der Spiegelsberge für 864 Rotarmisten (nach anderen Angaben 559) sowie sowjetischen Kriegsgefangenen als Opfer von Zwangsarbeit
- Grabfelder auf dem Hauptfriedhof für hier bestattete 403 deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges und 500 Soldaten des Zweiten Weltkrieges.
Jüdische Friedhöfe |
In Halberstadt gibt es drei jüdische Friedhöfe:
- Der Alte Friedhof an der Sternstraße, am sogenannten „Roten Strumpf“, wurde 1644 angelegt. Noch heute befinden sich etwa 150 verwitterte Grabsteine dort. Der älteste noch erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1659. 1938 wurde der Friedhof von Nationalsozialisten geschändet, die Grabsteine wurden zum Teil für Splitterschutzgräben verwendet. Die meisten der über 1800 Grabsteine wurden erst im Frühjahr 1945 zum Bau von Panzersperren gegen die aus Richtung Braunschweig vorrückenden Alliierten verwendet. In den Unterlagen des Stadtarchivs befindet sich ein Grabsteinplan aus dem Jahre 1945; das heißt, die Grabsteine wurden damals für den Verwendungszweck „Panzersperren“ registriert.
- Auf dem Friedhof Am Berge (1695 eröffnet) sind noch ungefähr 400 Grabsteine in gutem Zustand zu finden, unter anderem von verdienstvollen Persönlichkeiten wie Mitgliedern der Familie Hirsch und Berend Lehmann. Dieser zweite Friedhof wurde 1696 neben dem ältesten Friedhof eröffnet. Er wurde bis in die 1930er Jahre belegt.
- Der dritte und jüngste Friedhof, 1895 angelegt, befindet sich an der Klein-Quenstedter Chaussee, als Teil des städtischen Friedhofs. Er steht unter Denkmalschutz. Auf diesem Friedhof sind noch 384 Grabstellen mit etwa 300 Grabsteinen vorhanden. Die „Trauerhalle“ wurde im Zuge der Reichspogromnacht 1938 niedergebrannt und gesprengt, die Gräber blieben jedoch bis auf wenige Ausnahmen unangetastet.
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Denkmale |
Halberstädter Roland vor dem Rathaus- Standbild der Dichterin Anna Louisa Karsch, 1784 von J. C. Stubnitzky in den Spiegelsbergen als erstes Dichterstandbild in Deutschland erschaffen, heute mit einem von Daniel Priese ergänzten Kopf im Foyer des Gleimhauses
- Gedenktafel an einer Turnhalle an der Wehrstedter Brücke zur Erinnerung an 124 Opfer von Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges
- Mahnmal von 1982 am Dom für die jüdischen Opfer der Shoa
- Steine der Erinnerung aus dem Jahre 1992 von dem Bildhauer Daniel Priese auf dem Domplatz zur namentlichen Erinnerung an alle umgebrachten Juden Halberstadts
- Schaukasten an der Sekundarschule „Anne Frank“ in der Hans-Neupert-Straße zur Erinnerung an das Leben der Anne Frank
- Gedenktafel an der Ruine des Polizeigefängnisses in der Gerhart-Hauptmann-Straße an die Opfer eines frühen KZ
- Ruine der Franzosenkirche: seit 1968 Erinnerungsort an die Opfer der Bombenangriffe auf Halberstadt. Im Luftschutzraum der ehemaligen Kirche kamen am 8. April 1945 etwa 70 Menschen ums Leben.
- Denkmal (von 2004) vor dem Rathaus für die Trümmerfrauen von Halberstadt, die die Schuttmassen als Folge des Bombenangriffs vom 8. April 1945 weggeräumt haben
- Denkmal an der Turmseite der Martinikirche in Erinnerung an die Friedliche Revolution in Halberstadt 1989
Thingstein (Lügenstein, Teufelsstein) aus vorchristlicher Zeit, Nähe Domeingang. Der heutige Domplatz war germanische Thingstätte.
Freizeit- und Sporteinrichtungen |
Freizeit |
- Freizeit- und Sportzentrum am Sommerbad
- Halberstädter See
Campingplatz „Camping am See“
Kino (Kinopark Zuckerfabrik)
Parkanlagen |
- Die Halberstädter Berge umfassen die Theken-, Klus- und Spiegelsberge. Sie sind der Stadt südlich vorgelagert und bilden mit etwa 400 Hektar Gesamtfläche das größte zusammenhängende Erholungsgebiet des Harzvorlandes. Der Landschaftspark Spiegelsberge gehört zum Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt.
- Der Tiergarten Halberstadt befindet sich seit 1961 in den Spiegelsbergen und beherbergt mehr als 250 Tiere in 75 Arten.
- Die Plantage befindet sich westlich vom Zentrum und ist ein Park zur Erholung, im Stadtinneren.
- Der Ententeich befindet sich nördlich der Vogtei und ist ein im Mittelalter angelegter Teich mit Park, in dem heute noch Enten und Schwäne leben. In der Vergangenheit war der Ententeich Inspirationsstätte für Poeten, beispielsweise Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Daher wird der Weg entlang des Teiches auch Poetengang genannt.
Sporteinrichtungen |
- In Halberstadt gibt es das Friedensstadion, das als Heimspielstätte des Fußball-Regionalligisten VfB Germania Halberstadt genutzt wird, zu dem auch die Abteilungen Leichtathletik (viermaliger deutscher Vizemeister bei der deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Männer), Judo, Turnen und Cheerleading gehören.
- Freizeit- und Sportzentrum
- Zuckerfabrik Sport Factory
Kulinarische Spezialitäten |
Die Halberstädter Würstchen sind als besondere Spezialität der Stadt bekannt. Das Halberstädter Würstchen war weltweit das erste Würstchen in der Dose.
Wirtschaft und Infrastruktur |
Wirtschaft |
Die Wirtschaft Halberstadts wird durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Die Stadtverwaltung hat drei Gewerbegebiete und ein Industriegebiet im Osten der Stadt ausgewiesen, in dem neue Gewerbebetriebe angesiedelt werden. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Harz liegt mit 12 Prozent (Stand: März 2011) etwas niedriger als im Durchschnitt des Landes Sachsen-Anhalt.
Überregional bekanntes Produkt sind die Halberstädter Würstchen der Halberstädter Würstchen- und Konservenvertriebs-GmbH. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Unternehmen, unter anderem des Maschinenbaus, der Kunststoff- und Medizintechnik sowie ein Möbelwerk. Darüber hinaus ist Halberstadt Verwaltungsstandort mit überregionaler Bedeutung.
Zu DDR-Zeiten war vor allem das Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RAW) von Bedeutung. Das Werk hatte maßgeblichen Anteil an Entwurf und Fertigung der UIC-Z- und Mitteleinstiegswagen der DR, den so genannten „Halberstädtern“. Das Werk wird seit 2002 als VIS Verkehrs Industrie Systeme GmbH weiter betrieben und arbeitet am Neubau und der Ausbesserung von Schienenfahrzeugen. So wurden z. B. die Innenausbauten der Züge des Harz-Elbe-Express (HEX) von VIS vorgenommen.
Am Stadtrand befindet sich das weithin sichtbare Getreidesilo Halberstadt.
Gericht |
Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts Halberstadt, das zum Landgerichtsbezirk Magdeburg und zum Oberlandesgerichtsbezirk Naumburg gehört.
Verwaltung |
In Halberstadt gibt es die folgenden Behörden und Einrichtungen mit über die Grenzen der Stadt hinausgehender Bedeutung:
- Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (ehemals Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge), Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Sachsen-Anhalt
- Staatsanwaltschaft Magdeburg, Zweigstelle Halberstadt
- Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt Niederlassung West
- Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft
- Staatliches Gewerbeaufsichtsamt
- Polizeirevier Harz
- kirchliches Verwaltungsamt Halberstadt
- Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte
Verkehr |
Die Stadt liegt an den Bundesstraßen B 79, B 81, B 245 sowie in räumlicher Nähe zur neugebauten Schnellstraße B 6n und soll ab 2014 eine Ortsumgehung (B 79 Halberstadt–Harsleben) bekommen.
Bahntechnisch ist Halberstadt größter Verkehrsknotenpunkt im Nordharz mit stündlichen Direktverbindungen in Richtung Magdeburg, Halle (Saale), Goslar über Wernigerode, Blankenburg (Harz) und Thale über Quedlinburg, die im Personenverkehr von Abellio Rail Mitteldeutschland gefahren werden. Am Wochenende kommen mit dem Harz-Berlin-Express Direktverbindungen nach Berlin hinzu. Der Bahnhof Halberstadt wurde, nach Kauf und Sanierung durch die Stadt, 2011 zum „Bahnhof des Jahres“ gekürt.
Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird von der Harzer Verkehrsbetriebe GmbH und der Halberstädter Verkehrs-GmbH durchgeführt. In Halberstadt verkehren seit 1903 elektrische Straßenbahnen, deren Zukunft nach erfolgten Sanierungsarbeiten in der Friedrich-Ebert-Straße und der Beschaffung fünf fabrikneuer Niederflurstraßenbahnen des Typs „Leoliner“ (NGTW6-H) zwischen Oktober 2006 und Februar 2007 zunächst gesichert schien.
Forschungs- und Bildungseinrichtungen |
Hochschule Harz – Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH): Fachbereich Verwaltungswissenschaften- Kirchenmusikalisches Seminar Halberstadt der Kirchenprovinz Sachsen
- Kaufmännische Privatschule Oskar Kämmer
- Bildungszentrum des Einzelhandels
- Bildungszentrum für Straßenverkehr
- Planetarium des Gymnasiums Martineum
Grundschulen
- Diesterweg
- Frhr. von Spiegel
- Johann-Wolfgang-von-Goethe
- Miriam Lundner
- Anne Frank
- Evangelische Grundschule „St. Laurentius“
Sekundarschulen
- Anne Frank
- Am Gröpertor
- Freiherr Spiegel
- Walter Gemm
Gymnasien
- Käthe Kollwitz
- Martineum
Förderschulen
- Förderschule für Lernbehinderte „Albert Schweitzer“
- Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte
- Förderschule für Geistigbehinderte „Reinhard-Lakomy-Schule“
Sonstige Schulen
- Kreisvolkshochschule
- Kreismusikschule
- Musikschule Schicker
Medien |
Als Tageszeitung erscheint die Halberstädter Volksstimme. Als Wochenzeitung erscheint seit 1990 der „General-Anzeiger“. Als monatliches Magazin für den Harzkreis erscheint die von der Ideen:Gut OHG in einer Auflage von 120.000 Exemplaren herausgegebene Harzzeit. Die gleiche Agentur gibt monatlich das Hochglanz-Stadtmagazin Martini (22.000 Exemplare) heraus. In Halberstadt hat der Regionalfernsehsender RFH seinen Sitz.
Religionen |
(siehe auch Kirchen)
Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Halberstadt gehört zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Dazu gehört in Halberstadt der Dom St. Stephanus, sowie die Kirchen St. Johannis, Liebfrauen, St. Martini und St. Moritz. Ferner die Cecilienstift-Kapelle und das Kirchenmusikalische Seminar Halberstadt. Weitere evangelische Kirchen befinden sich in zu Halberstadt eingemeindeten Ortschaften.
Das katholische Dekanat Halberstadt gehört zum Bistum Magdeburg. Dazu gehört in Halberstadt die Pfarrei St. Burchard mit der Pfarrkirche St. Katharina u. Barbara, der Kirche St. Andreas sowie den katholischen Kirchen in Adersleben, Gröningen und Langenstein. An der Kirche St. Andreas befindet sich ein Kloster der Franziskaner, an der Kirche St. Katharina u. Barbara ein Konvent der Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu.
Der neuapostolische Bezirk Halberstadt gehört zur Neuapostolischen Kirche Mitteldeutschland. Zu ihm gehört in Halberstadt die gleichnamige Gemeinde mit ihrer Kirche an der Gleimstraße.
Die Zionsgemeinde Halberstadt gehört zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Die Gemeinde trifft sich in der Kapelle im Campestift, ihre Zionskapelle fiel im April 1945 einem Bombenangriff zum Opfer und wurde nicht wieder aufgebaut.
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Halberstadt (Baptisten) gehört zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, die Pfingstgemeinde Halberstadt gehört zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) ist mit einer Gemeinde in Halberstadt vertreten.
Das ehemalige Kloster St. Burchardi wird heute für verschiedene kulturelle und wirtschaftliche Aktivitäten genutzt. Die mittelalterliche Siechenhofkapelle St. Georg ist nur als Ruine erhalten, sie steht seit 1992 unter Denkmalschutz.
Die Synagoge wurde 1938 abgebrochen, die letzten Mitglieder der jüdischen Gemeinde Halberstadts wurden 1942 deportiert. An die jüdische Geschichte in Halberstadt erinnern die drei jüdischen Friedhöfe (siehe Abschnitt „Jüdische Friedhöfe“) sowie seit 1995 die Moses-Mendelssohn-Akademie mit ihren Einrichtungen.
Persönlichkeiten |
Literatur |
- Klaus Militzer, Peter Przybilla: Stadtentstehung, Bürgertum und Rat. Halberstadt und Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1980, ISBN 3-525-35380-4.
- Horst Scholke: Halberstadt (= Kunstgeschichtliche Städtebücher). 3. Auflage. Seemann, Leipzig 1982.
Berent Schwineköper (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 11: Provinz Sachsen Anhalt (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 169–174.- Peter Findeisen: Halberstadt: Dom, Liebfrauenkirche und Domplatz. Mit einem Beitrag von Adolf Siebrecht: Die Domburg Halberstadt aus archäologischer Sicht. Aufnahmen von Sigrid Schütze-Rodemann u. Gert Schütze. (= Reihe: Die Blauen Bücher). 4., überarb. Auflage. Langewiesche, Königstein im Taunus 2009, ISBN 978-3-7845-4606-3.
Weblinks |
Commons: Halberstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Halberstadt – Reiseführer
Wikinews: Kategorie:Halberstadt – in den Nachrichten
- Offizielle Website
Einzelnachweise |
↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2017 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
↑ https://de.climate-data.org/location/896295/#climate-table Die Daten beruhen auf Durchschnittswerten zwischen den Jahren 1982 und 2012.
↑ siehe S. 79 f. von Jürgen Udolph: Ortsnamen um Halberstadt - Zeugen der Geschichte. In: Geschichte und Kultur des Bistums Halberstadt 804-1648. Halberstadt 2006, S. 63–90 (PDF 1,5 MB)
↑ MGH DD O III. Nr. 55, S. 460.
↑ H. von Franckenberg-Ludwigsdorff: Erinnerungen an das Schwarze Corps, welches Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels im Jahre 1809 errichtete. Aus dem Tagebuch eines Veteranen. Schwetschke, Braunschweig 1859, S. 21 ff. Digitalisat
↑ Friedrich Justin Bertuch: Allgemeine geographische Ephemeriden. Band 50. Verlag d. Industrie-Comptoirs, Weimar 1816, S. 362 f. (Digitalisat).
↑ Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1825, S. 4
↑ Roger A. Freeman: Mighty Eighth War Diary. Verlag: JANE’S, London/New York/Sydney 1981, ISBN 0-7106-0038-0, S. 483.
↑ Report von Kontraste (RBB/ARD) vom 20. Dezember 2007 auf YouTube.
↑ Monika Lücke, Walter Zöllner: Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit auf dem Gebiet von Sachsen-Anhalt. In: Elke Stolze (Hrsg.): FrauenOrte, Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt. Band 1, Halle 2008, S. 35–36.
Monika Lücke, Dietrich Lücke: Hexenprozesse im Territorium des Bistums Halberstadt. In: Geschichte und Kultur des Bistums Halberstadt. Symposium, Protokollband. 2006, S. 679–686.
↑ Geschichte der sowjetischen Truppen in Halberstadt. Stand 10. November 2008.
↑ http://www.wb-online.de/halberstadt-gssd/gar7.html Stand 10. November 2008.
↑ http://www.wb-online.de/halberstadt-gssd/gr20.html Stand 10. November 2008.
↑ Werner Hartmann: Zur Geschichte der Garnison Halberstadt und ihrer Truppenteile 1623–1994. Band 7, Halberstadt 2001 (2002), S. 63.
↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
↑ [http ||//www.halberstadt.de/de/zahlen_und_fakten_buerger.html www.halberstadt.de], abgerufen am 19. August 2017.
↑ Wahlergebnis 2014 (Memento vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) (PDF)
↑ Website Halberstadt: Partnerstädte
↑ Bismarckturm Halberstadt auf bismarcktuerme.de
↑ Dehio-Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2002, S. 349.