Afrikanische Union






















































































Afrikanische Union
AU


Emblem der Afrikanischen Union


Flagge der Afrikanischen Union


Mitgliedstaaten
Englische Bezeichnung
African Union
Französische Bezeichnung
Union africaine
Arabische
portugiesische
Swahili-
Bezeichnung
الاتحاد الأفريقي‎
União Africana
Umoja wa Afrika
Organisationsart
Regionale Kooperation

Sitz der Organe

Addis Abeba,
AthiopienÄthiopien Äthiopien (Hauptsitz)

Midrand,
SudafrikaSüdafrika Südafrika (Parlament)


Vorsitz

RuandaRuanda Paul Kagame
(jährlich wechselnd)
Generalsekretär

TschadTschad Moussa Faki (Vorsitzender der Kommission)
Mitgliedstaaten

55

Amts- und Arbeitssprachen


  • Arabisch

  • Englisch

  • Französisch

  • Portugiesisch

  • Swahili



Fläche
29.177.755 km²

Einwohnerzahl
1,1 Milliarden (2014)[1]

Bevölkerungsdichte
38,9 Einwohner pro km²

Bruttoinlandsprodukt
1,971 Mrd. US-Dollar
(2013, Schätzung, nominal)

2,538 Mrd. US-Dollar
(2008, KKS)



Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner
1.503 US-Dollar
(2008, nominal)

2.622 US-Dollar
(2008, KKS)


Gründung

25. Mai 1963 (als OAU)

9. Juli 2002 (als AU)



Währungen

unterschiedliche Währungen, Einheitswährung Afro geplant

Hymne

Let Us All Unite and Celebrate Together

Zeitzone

UTC−1 bis UTC+4
Tochterorganisationen


  • Afrikanischer Gerichtshof für Menschen­rechte und die Rechte der Völker (ACHPR)

  • Afrikanische Friedens- und Sicherheits­architektur (APSA)

  • AU-Kommission (AUC)

  • AU-Sicherheitsrat (PSC)

  • AU-Vertretungs­ausschuss (PRC)

  • AU-Wirtschafts-, Sozial- und Kulturrat (ECOSOCC)

  • AU-Wasser­ministerrat (AMCOW)

  • Afrikanische Zentralbank (ACB)

  • Afrikanischer Währungsfonds (AMF)

  • Afrikanische Investi­tionsbank (AIB)

  • Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD)



au.int



Farbe entspricht dem jeweiligen Beitrittsjahr zur OAU, der Vorgängerorganisation der AU, bzw. zur AU


Die Afrikanische Union (arabisch الاتحاد الأفريقي, DMG al-Ittiḥād al-Ifrīqī, englisch African Union, französisch Union africaine, portugiesisch União Africana)[2] ist eine Internationale Organisation, die 2002 die Nachfolge der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) angetreten hat und sich für Kooperation auf allen Gebieten einsetzen soll. Sie ist ein Zusammenschluss von anfangs 53 afrikanischen Staaten (Westsahara ist Mitglied der Afrikanischen Union, sein völkerrechtlicher Status allerdings umstritten).


Der Hauptsitz der Organisation befindet sich im äthiopischen Addis Abeba, das Panafrikanische Parlament im südafrikanischen Midrand. Mitgliedstaaten der AU sind alle international allgemein anerkannten afrikanischen Staaten, einschließlich Westsaharas. Geplant ist in der AU unter anderem ein Afrikanischer Gerichtshof. Marokko wurde am 30. Januar 2017 nach 33 Jahren Abwesenheit wieder in die Afrikanische Staatengemeinschaft aufgenommen.[3]




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte und Entwicklung


  • 2 Organe und Organisationen


  • 3 Mitglieder der AU


    • 3.1 Suspendierte Mitglieder


    • 3.2 Mitgliedschaftsanträge




  • 4 Weitere Kennzahlen


  • 5 Herausforderungen


  • 6 Präsidenten der Afrikanischen Union


  • 7 Kommission der Afrikanischen Union


  • 8 Siehe auch


  • 9 Literatur


  • 10 Weblinks


  • 11 Einzelnachweise





Geschichte und Entwicklung |


Die Organisation wurde durch die förmliche Verabschiedung einer Gründungsabsichtserklärung auf der 4. OAU-Sondersitzung am 9. September 1999 im libyschen Sirte geschaffen. Das diesem Beschluss zugrundeliegende Dokument wird Sirte-Deklaration genannt.[4] In Lomé (Togo) beschlossen die Vertreter des 36. turnusgemäßen Gipfeltreffens am 11. Juli 2000 das Gründungsstatut (Constitutive Act of the African Union) der Afrikanischen Union.[5]


Der Maßnahmeplan des Übergangs zur neuen Organisation, definiert für den Zeitraum vom 11. Juli 2001 bis zum 10. Juli 2002, war ein Beschluss des Gipfeltreffens vom Juli 2001 in Lusaka (Sambia).[6] Mit dem gemeinsamen Gipfeltreffen (First Ordinary Session of the Assembly of Heads of State and Government of the AU) der Staatsoberhäupter in der Afrikanischen Union und der Afrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft zwischen dem 9. und 11. Juli 2002 im südafrikanischen Durban nahm die Afrikanische Union ihre reguläre Arbeit auf.[7][5]


Die Afrikanische Union löste nach Willen der Unterzeichnerstaaten die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) ab und wurde mit mehr Kompetenzen als diese ausgestattet. Die Verträge, die die Auflösung der am 25. Mai 1963 gegründeten OAU beinhalten, waren zuvor schon von 45 der 54 Staaten ratifiziert worden. Marokko, das wegen des Konfliktes um die Demokratische Arabische Republik Sahara 1984 aus der Vorgängerorganisation OAU ausgetreten war, ist nach drei Jahrzehnten im Januar 2017 als Mitglied in die Afrikanische Union aufgenommen worden.


Die Initiative zur Gründung der neuen Afrikanischen Union geht auf den libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi zurück. Er war vehement für die Idee einer Union eingetreten und hatte mit großem finanziellen Aufwand bei den afrikanischen Staatschefs dafür geworben. Der Gründungsvertrag der Afrikanischen Union (Constitutive Act) orientiert sich vor allem am Vorbild der Europäischen Union (EU).[8] Weitere Gründungsakte enthalten unter anderem Erklärungen zur Achtung der Menschenrechte und zur Souveränität der Mitgliedstaaten, aber auch einen Absatz zum Eingreifen der Union in Mitgliedstaaten unter bestimmten Voraussetzungen. Artikel 30 des Gründungsvertrags knüpft an die innerstaatliche Legitimität der Staatsgewalt der Mitgliedstaaten an. Demnach sollen Regierungen, die verfassungswidrig an die Macht gekommen sind, von der Teilnahme an Aktivitäten der Afrikanischen Union ausgeschlossen werden. Gemäß Art. 33 Abs. 1 des Gründungsvertrags ging zudem die Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft in der AU auf.


Barack Obama sprach am 28. Juli 2015 als erster US-Präsident vor der Afrikanischen Union in Addis Abeba.[9]



Organe und Organisationen |




Sitz der AU in Addis Abeba


Die Organe der Union sind in Artikel 5 der Gründungsakte aufgezählt und werden in weiteren Artikeln näher bestimmt. Neben den ausdrücklich genannten Organen – Unionsversammlung als oberstes Organ (Art. 6 ff.), Exekutivrat (Art. 10 ff.), Panafrikanisches Parlament (Art. 17), Gerichtshof (Art. 18), Kommission (Art. 20), ständiger Vertretungsausschuss (Art. 21), sieben spezielle Ausschüsse für Technik (Art. 14 f.), Wirtschafts-, Sozial- und Kulturrat (Art. 22) sowie die drei Finanzinstitutionen Afrikanische Zentralbank, Afrikanischer Währungsfonds und Afrikanische Investmentbank (Art. 19) – wird der Generalversammlung die Errichtung weiterer Organe vorbehalten.


Ergänzend gelten die Bestimmungen des Vertrages zur Gründung der Afrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft, so etwa Art. 18 in Bezug auf den Gerichtshof.


Der erste Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, der bisherige Generalsekretär der OAU und frühere Außenminister der Elfenbeinküste Amara Essy, wurde bei dem Gipfeltreffen in Lusaka (Sambia) in sein Amt gewählt.


Im Februar 2003 einigte sich die AU auf die Errichtung einer African Standby Force (ASF) und einen AU-Sicherheitsrat nach Vorbild der Vereinten Nationen mit Interventionsrecht, welcher am 25. Mai 2004 offiziell eingerichtet wurde. 2008 kam die ASF auf den Komoren zum Einsatz.


Im März 2004 wurde die erste Sitzung des Panafrikanischen Parlaments innerhalb der AU feierlich eröffnet. Erste Parlamentspräsidentin ist Gertrude Mongella aus Tansania. Das AU-Parlament hat beratende Funktion und hat seinen Sitz in der südafrikanischen Stadt Midrand, wo am 16. September 2004 die erste Arbeitssitzung stattfand.


Seit Dezember 2004 engagierte sich die AU drei Jahre lang mit der friedensüberwachenden Mission AMIS bzw. seit Dezember 2007 mit der UNAMID (gemeinsam mit den Vereinten Nationen) in der Krisenregion Darfur im Sudan.


Das wirtschaftliche Entwicklungsprogramm wird in der AU über die NEPAD geleitet. Die Afrikanische Union nutzt das Programm African Peer Review Mechanism zur gegenseitigen Evaluation der Qualität des Regierungshandelns.



Mitglieder der AU |




Mitgliedschaften der einzelnen Staaten


Durch die europäisch-koloniale Vergangenheit Afrikas werden in den meisten Mitgliedstaaten neben den traditionell verwendeten auch eine oder mehrere europäische Verkehrssprachen verwendet. Am verbreitetsten sind diesbezüglich Französisch (vor allem im Norden und Westen) und Englisch (vor allem im Osten und Süden), die auch als Arbeitssprachen der AU fungieren. Die größte Volkswirtschaft Afrikas ist Südafrika, die zusammen mit denen Nigerias, Ägyptens, Algeriens und Marokkos knapp zwei Drittel des gesamten AU-Bruttoinlandsprodukts (Bruttoregionalprodukt) generiert. Die Bevölkerungen der Mitgliedsländer sind in ihrer Größe sehr unterschiedlich. Nigeria besitzt den höchsten Anteil an ihrer Gesamtzahl, gefolgt von Äthiopien, Ägypten, Kongo (Dem. Rep.) und Südafrika. Bis 2025 werden voraussichtlich 1,5 Mrd. Menschen auf dem Kontinent leben und bis 2050 fast doppelt so viele. Die Lebenserwartung lag 2013 bei nur 59 Jahren und ist damit im globalen Vergleich sehr niedrig. Dementsprechend war der Anteil der über 60-Jährigen mit 4 % gering, wohingegen 41 % der Bevölkerung zu den unter 15-Jährigen zählten.[10]





























































































































































































































































































































































































































































































































































































Staat
Hauptstadt
Bevölkerung (2017)a[11]
%
Fläche (km²)
%
BIP (Mio. USD; 2016)[12]
Amtssprache

Flagge der afrikanischen Union Afrikanische Union

Addis Abeba

1.255.134.369

100,00

30.093.154

100,00

2.325.365

Arabisch, Englisch, Französisch, Portugiesisch
AgyptenÄgypten Ägypten
Kairo
97.553.151
7,77
1.001.449
3,33
266.653

Arabisch
AlgerienAlgerien Algerien
Algier
41.318.142
3,29
2.381.741
7,91
153.515
Arabisch, Tamazight
AngolaAngola Angola
Luanda
29.784.193
2,37
1.246.700
4,14
108.746

Portugiesisch
ÄquatorialguineaÄquatorialguinea Äquatorialguinea
Malabo
1.267.689
0,10
28.051
0,09
10.680
Portugiesisch, Spanisch, Französisch
AthiopienÄthiopien Äthiopien
Addis Abeba
104.957.438
8,35
1.127.127
3,75
65.691

Amharisch
BeninBenin Benin
Porto-Novo
11.175.692
0,89
112.620
0,37
8.025
Französisch
BotswanaBotswana Botswana
Gaborone
2.291.661
0,18
582.000
1,93
14.176

Englisch, Setswana
Burkina FasoBurkina Faso Burkina Faso
Ouagadougou
19.193.382
1,53
274.200
0,91
10.668
Französisch
BurundiBurundi Burundi
Bujumbura
10.864.245
0,86
27.834
0,09
2.732
Französisch, Kirundi
DschibutiDschibuti Dschibuti
Dschibuti
956.985
0,08
23.200
0,08
1.710
Arabisch, Französisch
ElfenbeinküsteElfenbeinküste Elfenbeinküste
Yamoussoukro
24.294.750
1,93
322.461
1,07
33.031
Französisch
EritreaEritrea Eritrea
Asmara
5.068.831
0,40
121.144
0,40
5.235
Arabisch, Tigrinya
GabunGabun Gabun
Libreville
2.025.137
0,16
267.667
0,89
13.149
Französisch
GambiaGambia Gambia
Banjul
2.100.568
0,17
11.295
0,04
934
Englisch
GhanaGhana Ghana
Accra
28.833.629
2,30
238.537
0,79
40.012
Englisch
GuineaGuinea Guinea
Conakry
12.717.176
1,01
245.857
0,82
6.395
Französisch
Guinea-BissauGuinea-Bissau Guinea-Bissau
Bissau
1.861.283
0,15
36.125
0,12
1.103
Portugiesisch
KamerunKamerun Kamerun
Yaoundé
24.053.727
1,91
475.442
1,58
29.639
Englisch, Französisch
Kap VerdeKap Verde Kap Verde
Praia
546.388
0,04
4.033
0,01
1.403
Portugiesisch
KeniaKenia Kenia
Nairobi
49.699.862
3,97
582.646
1,94
66.596
Englisch, Swahili
KomorenKomoren Komoren
Moroni
813.912
0,06
1.862
0,01
1.129
Arabisch, Französisch, Komorisch
Kongo Demokratische RepublikDemokratische Republik Kongo Demokratische Republik Kongo
Kinshasa
81.339.988
6,47
2.345.410
7,79
37.675
Französisch
Kongo RepublikRepublik Kongo Republik Kongo
Brazzaville
5.260.750
0,42
342.000
1,14
7.505
Französisch
LesothoLesotho Lesotho
Maseru
2.233.339
0,18
30.355
0,10
2.020
Englisch, Sesotho
LiberiaLiberia Liberia
Monrovia
4.731.906
0,38
111.370
0,37
2.999
Englisch
LibyenLibyen Libyen
Tripolis
6.374.616
0,51
1.775.500
5,90
40.209
Arabisch
MadagaskarMadagaskar Madagaskar
Antananarivo
25.570.895
2,03
587.041
1,95
10.517
Französisch, Malagasy
MarokkoMarokko Marokko
Rabat
35.739.580
2,84
446.550
1,48
91.358
Arabisch, Tamazight
MalawiMalawi Malawi
Lilongwe
18.622.104
1,48
118.480
0,39
4.780

Chichewa, Englisch
MaliMali Mali
Bamako
18.541.980
1,48
1.240.192
4,12
12.942
Französisch
MauretanienMauretanien Mauretanien
Nouakchott
4.420.184
0,35
1.030.700
3,43
4.292
Arabisch
MauritiusMauritius Mauritius
Port Louis
1.265.138
0,10
2.040
0,01
10.841
Englisch
MosambikMosambik Mosambik
Maputo
29.668.834
2,36
801.590
2,66
10.214
Portugiesisch
NamibiaNamibia Namibia
Windhoek
2.533.794
0,20
824.292
2,74
10.177
Englisch
NigerNiger Niger
Niamey
21.477.348
1,71
1.267.000
4,21
7.096
Französisch
NigeriaNigeria Nigeria
Abuja
190.886.311
15,20
923.768
3,07
400.365
Englisch
RuandaRuanda Ruanda
Kigali
12.208.407
0,97
26.338
0,09
7.876
Englisch, Französisch, Kinyarwanda
SambiaSambia Sambia
Lusaka
17.094.130
1,36
752.614
2,50
20.090
Englisch
Sao Tome und PrincipeSão Tomé und Príncipe São Tomé und Príncipe
São Tomé
204.327
0,01
1.001
0,00
334
Portugiesisch
SenegalSenegal Senegal
Dakar
15.850.567
1,26
197.722
0,66
12.725
Französisch
SeychellenSeychellen Seychellen
Victoria
94.737
0,01
455
0,00
1.196
Englisch, Französisch, Seychellenkreol
Sierra LeoneSierra Leone Sierra Leone
Freetown
7.557.212
0,60
71.740
0,24
3.568
Englisch
SimbabweSimbabwe Simbabwe
Harare
16.529.904
1,32
390.757
1,30
14.263

Chewa, Chibarwe, Englisch, Kalanga, Khoisan, Nambya, Ndau, Nord-Ndebele, Shangani, Sotho, Shona, Tonga, Tswana, Venda, Xhosa

SomaliaSomalia Somaliac

Mogadischu
14.742.523
1,17
637.657
2,12
1.158
Arabisch, Somali
SudafrikaSüdafrika Südafrika
Pretoria
56.717.156
4,52
1.219.912
4,05
263.648

Afrikaans, Englisch, Süd-Ndebele, isiXhosa, isiZulu, Nord-Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga
SudanSudan Sudan
Khartum
40.533.330
3,23
1.886.068
6,26
83.004
Arabisch, Englisch
Sudan SudSüdsudan Südsudan
Juba
12.575.714
1,00
619.745
2,06
6.444
Englisch
SwasilandSwasiland Swasiland
Mbabane
1.367.254
0,11
17.363
0,06
3.813
Englisch, Siswati
TansaniaTansania Tansania
Dodoma
57.310.019
4,57
945.087
3,14
45.548
Englisch, Swahili
TogoTogo Togo
Lomé
7.797.694
0,62
56.785
0,19
3.880
Französisch
TschadTschad Tschad
N’Djamena
14.899.994
1,19
1.284.000
4,27
10.418
Arabisch, Französisch
TunesienTunesien Tunesien
Tunis
11.532.127
0,92
163.610
0,54
38.955
Arabisch
UgandaUganda Uganda
Kampala
42.862.958
3,42
241.040
0,80
23.294
Englisch, Swahili

WestsaharaWestsahara Westsaharad

El Aaiún (de jure)
552.628
0,04
266.000
0,9

Arabisch
Zentralafrikanische RepublikZentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik
Bangui
4.659.080
0,37
622.984
2,07
1.780
Französisch, Sango


a Schätzungen
b Anteil am BIP von 2009.
c Aufgrund des anhaltenden Bürgerkrieges sind Daten aus Somalia grob geschätzt (mit Ausnahme des BIP).
d Anders als die AU als Ganzes erkennen die meisten Mitgliedstaaten die Republik nicht an (nur 19 AU-Staaten erkennen sie an, 17 weitere haben eine frühere Anerkennung zurückgezogen).


Das von einer Exilregierung in Algerien beanspruchte Staatsgebiet steht fast vollständig unter der Kontrolle Marokkos.





Suspendierte Mitglieder |



  • Aufgrund des Militärputsches in Mauretanien wurde dieser Mitgliedstaat am 5. August 2005 „bis zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung“ vorübergehend aus der AU ausgeschlossen, 2007 aber zunächst rehabilitiert. Nach einem weiteren Militärputsch am 6. August 2008 beschloss die AU, erneut Vorbereitungen für die Suspendierung der Mitgliedschaft des Landes zu treffen.

  • Im Dezember 2008 wurde auch Guineas Mitgliedschaft wegen eines Militärputsches suspendiert. Diese Suspendierung wurde im Dezember 2010 aufgehoben, da das Land wieder zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückgekehrt sei.[13]


  • Madagaskar wurde nach dem Umsturz 2009 suspendiert.[14] Die Afrikanische Union nahm Madagaskar nach neuen Wahlen am 28. Januar 2014 wieder als vollwertiges Mitglied auf.[15]

  • Im November 2009 berief Eritrea seinen Botschafter bei der AU ab. Im Mai desselben Jahres hatte die AU Sanktionen gegen Eritrea wegen dessen Unterstützung für Islamisten in Somalia gefordert.[16][17]

  • Am 20. Februar 2010 wurde Niger wegen des Militärputsches suspendiert.[18] Nach der Durchführung von Parlamentswahlen und der Wahl von Mahamadou Issoufou zum neuen Präsidenten Anfang 2011 hob die AU die Suspendierung im März 2011 wieder auf.[19]

  • Nach den Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste 2010 wurde die Mitgliedschaft der Elfenbeinküste ausgesetzt, solange Laurent Gbagbo die Präsidentschaft nicht an Alassane Ouattara übergäbe.[20] Dies erfolgte am 21. Mai 2011.

  • Wegen des malischen Staatsstreichs 2012 wurde Mali für einige Monate suspendiert.

  • Nach dem Putsch am 24. März 2013 wurde die Zentralafrikanische Republik am 25. März suspendiert.[21] Im April 2016 wurde die Suspendierung wieder aufgehoben.[22]

  • Nach einem Militärputsch wurde Ägypten im Juli 2013 suspendiert.[23] 2014, im Anschluss an die ersten demokratischen Wahlen nach dem Putsch, wurde die Suspendierung wieder aufgehoben.[24]


Seit April 2016 ist kein Land mehr suspendiert.



Mitgliedschaftsanträge |




  • MarokkoMarokko Marokko trat 1984 wegen des Westsaharakonflikts aus der OAU aus. Am 22. September 2016 wurde ein offizieller Aufnahmeantrag bei der AU gestellt.[25] Am 30. Januar 2017 wurde Marokko in die AU aufgenommen.[3]


  • SomalilandSomaliland Somaliland, das sich 1991 von Somalia ohne internationale Anerkennung für unabhängig erklärte, hat 2005 einen Mitgliedschaftsantrag gestellt, der zunächst nicht bearbeitet wurde.[26]



Weitere Kennzahlen |


Aufgrund der großen Mitgliedschaftszahl der AU werden einige Daten regional aufgelistet (räumliche Definitionen können je nach Quelle variieren, Marokko mitinbegriffen):[27]


































































Region
Bevölkerung
in Mio.
Bevölkerungs-
wachstum

Lebens-
erwartung

Migrations-
saldo

CO2-
Emission
in Mio.
Waldfläche
in Tsd.[28]

Nordafrika
234
2,2 %
69
−2
139 t
78.814 ha

Ostafrika
422
2,7 %
60
0
17 t
73.197 ha

Südliches Afrika
65
1,0 %
59
3
128 t
194.320 ha

Westafrika
372
2,7 %
55
1
33 t
73.234 ha

Zentralafrika
163
3,0 %
52
−2
14 t
254.854 ha

Gesamt

1.255

2,5 %

59

0

331 t

674.419 ha



Herausforderungen |


Ein dauerhafter Wandel hin zu demokratischer Stabilität wird in einigen Ländern durch bewaffnete Konflikte, politische und ethnische Spannungen, Grenzstreitigkeiten und instabile staatliche Strukturen gefährdet. Auch Korruption, Kapitalflucht, Staatsverschuldung, Abhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten, Abwanderung qualifizierter Fachkräfte und ungerechte Regelungen des Welthandels verlangsamen Fortschritte in den Bereichen Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Darüber hinaus leben fast 40 Prozent der Bevölkerung noch immer ohne ausreichende Wasserversorgung, knapp 70 Prozent ohne angemessene Sanitärversorgung.


Dennoch hat der Kontinent im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts die längste Wachstumsperiode seit den 1960er Jahren erlebt. Die durchschnittliche Wachstumsrate lag bei fast sechs Prozent, mehrere afrikanische Länder zählten zu den weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Auch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise erwirkte nur eine kurzfristige Abschwächung des Wachstums in Subsahara-Afrika. Nach Angaben der Weltbank lag es im Jahr 2010 bei 5,1 Prozent.[29]


Eine weitere Aufgabenstellung sind die mangelnde medizinische Versorgung vieler ländlicher Bereiche Afrikas und die gravierenden Auswirkungen der Immunschwächekrankheit AIDS sowie weiterer Infektionskrankheiten wie Malaria und Tuberkulose. Verschärft wird dieses Problem durch Wegzug ausgebildeter Ärzte aus einzelnen Regionen in entwickelte Länder. So ist die Zahl behandelnder Ärzte für dringende Bedarfsfälle – wie jüngst (2014) bei der Ebola-Epidemie – sehr gering.[30]



Präsidenten der Afrikanischen Union |





Muammar al-Gaddafi (rechts), führender Initiator der AU, zusammen mit Jakaya Kikwete (links) auf dem 12. AU-Gipfeltreffen (2009)
























































































Amtszeit Präsident/in Mitgliedstaat
Juli 2002 – Juli 2003 Thabo Mbeki
SudafrikaSüdafrika Südafrika
Juli 2003 – Juli 2004 Joaquim Alberto Chissano
MosambikMosambik Mosambik
Juli 2004 – Januar 2006 Olusegun Obasanjo
NigeriaNigeria Nigeria
Januar 2006 – Januar 2007 Denis Sassou-Nguesso
Kongo RepublikRepublik Kongo Republik Kongo
Januar 2007 – Februar 2008 John Agyekum Kufuor
GhanaGhana Ghana
Februar 2008 – Januar 2009 Jakaya Kikwete
TansaniaTansania Tansania
Februar 2009 – Januar 2010 Muammar al-Gaddafi
Politisches System der Libysch-Arabischen DschamahirijaPolitisches System der Libysch-Arabischen Dschamahirija Libyen
Januar 2010 – Januar 2011 Bingu wa Mutharika
MalawiMalawi Malawi
Januar 2011 – Januar 2012 Teodoro Obiang Nguema Mbasogo
ÄquatorialguineaÄquatorialguinea Äquatorialguinea
Januar 2012 – Januar 2013 Boni Yayi
BeninBenin Benin
Januar 2013 – Januar 2014 Hailemariam Desalegn
AthiopienÄthiopien Äthiopien
Januar 2014 – Januar 2015 Mohamed Ould Abdel Aziz
MauretanienMauretanien Mauretanien
Januar 2015 – Januar 2016 Robert Mugabe
SimbabweSimbabwe Simbabwe
Januar 2016 – Januar 2017 Idriss Déby
TschadTschad Tschad
Januar 2017 – Januar 2018 Alpha Condé
GuineaGuinea Guinea
seit 28. Januar 2018 Paul Kagame
RuandaRuanda Ruanda


Kommission der Afrikanischen Union |


Die Kommission übernimmt exekutive Aufgaben und besteht aus zehn Mitgliedern.[31]





























































Mitglieder der Kommission mit Stand von Oktober 2018[32]
Aufgabenbereich Name Mitgliedstaat
Vorsitzender Moussa Faki
TschadTschad Tschad
Stellvertretender Vorsitzender Thomas Kwesi Quartey
GhanaGhana Ghana
Politische Angelegenheiten Cessouma Minata Samate
Burkina FasoBurkina Faso Burkina Faso
Soziale Angelegenheiten Amira El Fadil
SudanSudan Sudan
Handel und Industrie Albert M. Muchanga
SambiaSambia Sambia
Wirtschaftliche Angelegenheiten Victor Harrison
MadagaskarMadagaskar Madagaskar
Frieden und Sicherheit Smail Chergui
AlgerienAlgerien Algerien
Infrastruktur und Energie Amani Abou-Zeid
AgyptenÄgypten Ägypten
Personalwesen, Wissenschaft und Technologie Agbor Sarah Mbi Enow Anyang
KamerunKamerun Kamerun
Ländliche Wirtschaft und Landwirtschaft Sacko Josefa Leonel Correa
AngolaAngola Angola



































Vorsitzende der Kommission
Amtszeit Vorsitzende/r[33]
Mitgliedstaat
2002–2003
Amara Essy (Interim)

ElfenbeinküsteElfenbeinküste Elfenbeinküste
2003–2008 Alpha Oumar Konaré
MaliMali Mali
2008–2012 Jean Ping
GabunGabun Gabun
2012–2017 Nkosazana Dlamini-Zuma
SudafrikaSüdafrika Südafrika
seit 2017 Moussa Faki
TschadTschad Tschad


Siehe auch |



  • Grüne Mauer

  • Libysch-Arabisch-Afrikanische Vereinigungsprojekte


  • (Nordafrikanische) Union des Arabischen Maghreb

  • Gemeinschaft der Sahel-Sahara-Staaten

  • Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft

  • Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion

  • Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft

  • Zentralafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft

  • Zentralafrikanische Union

  • Intergovernmental Authority on Development

  • Afro-Madegassische Union

  • Ostafrikanische Gemeinschaft

  • Gemeinsamer Markt für das Östliche und Südliche Afrika

  • Zollunion des Südlichen Afrika

  • Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft

  • Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur



Literatur |



  • Yassin El-Ayouty (Hrsg.): The Organization of African Unity After Thirty Years. Westport/New York 1994.

  • Christof Hartmann: Demokratie als Leitbild der afrikanischen Staatengemeinschaft? Zur Theorie und Praxis demokratischer Schutzklauseln in der Afrikanischen Union. In: Verfassung und Recht in Übersee (VRÜ). 38. Jg., 2005, ISSN 0506-7286, S. 201–220.

  • Christof Heyns, Evarist Baimu, Magnus Killander: The African Union. In: German Yearbook of International Law. Band 46, 2004, S. 252–283.

  • Konstantinos D. Magliveras, Gino J. Naldi: The African Union – A New Dawn for Africa? In: International and Comparative Law Quarterly. Band 51, 2002, S. 415–425.

  • Peter Meyns: Von der OAU zur „Afrikanischen Union“. Khadafis Engagement für die afrikanische Einheit. In: Internationale Politik. Heft 11/2001, S. 45–52.

  • Désiré Nzisabira: Von der Organisation der Afrikanischen Einheit zur Afrikanischen Union. Hamburg 2006.

  • Corinne A. A. Packer, Donald Rukare: The New African Union and Its Constitutive Act. In: American Journal of International Law. Band 96. 2002, S. 365–379.



Weblinks |



 Commons: Afrikanische Union – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikinews: Afrikanische Union – in den Nachrichten


  • Webpräsenz der AU auf arabisch, englisch und französisch


  • Gründungsdokument: Constitutive Act of the African Union (englisch)

  • Beschreibung der AU auf der Informationsplattform humanrights.ch

  • Christian von Soest: Wacklige „Bausteine“ und schwache „Maurer“: Die Afrikanische Union hat ein Integrationsproblem. GIGA. Nr. 4, 2008 (PDF; 570 kB)


  • Politikwissenschaftliche Literatur zum Thema AU und regionale Kooperation in Afrika in der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft



Einzelnachweise |




  1. DSW-Datenreport 2009 (Memento vom 22. November 2009 im Internet Archive).


  2. Constitutive Act of the African Union (Memento vom 5. Februar 2011 im Internet Archive).


  3. ab Marokko nach 33 Jahren wieder in der Afrikanischen Union. In: Die WELT. 30. Januar 2017.


  4. Sirte declaration (Memento vom 28. April 2015 im Internet Archive). In: au2002.gov.za.


  5. ab Transition from the OAU to the African Union (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive). In: au2002.gov.za.


  6. Lusaka Summit, Juli 2001: Decision on the Implementation of the Sirte Summit Decision on the AU (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 286 kB).


  7. African Union: AU in a Nutshell (Memento vom 29. Januar 2011 im Internet Archive). In: au.int, abgerufen am 22. September 2013.


  8. Magliveras/Naldi (siehe unter Literatur, ICLQ 2002, S. 415).


  9. Rede vor Afrikanischer Union: Obama kritisiert afrikanische Staatsführer. In: FAZ.net. 28. Juli 2015.


  10. Länderdatenbank zur Weltbevölkerung. Zugriff am 28. Februar 2014.


  11. World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 9. Juni 2018. 


  12. United Nations Statistics Division (Hrsg.): National Accounts. Dezember 2017 (unstats.un.org).


  13. African Union Suspends Ivory Coast, Reinstates Guinea, In: Voice of America News. 9. Dezember 2010.


  14. Pressure grows on Madagascar coup. In: BBC News. 20. März 2009.


  15. Madagaskar wieder in der Afrikanischen Union. In: neues-deutschland.de. 28. Januar 2014, abgerufen am 4. Oktober 2018. 


  16. Eritrea breaks with African Union. In: afrol.com. 20. November 2009.


  17. AU calls for sanctions on Eritrea. In: BBC News. 23. Mai 2009.


  18. AU suspendiert Niger. sueddeutsche.de, 20. Februar 2010.


  19. Beschluss des Friedens- und Sicherheitsrates der AU vom 16. März 2011 (Memento vom 16. März 2012 im Internet Archive) auf der Website der AU (englisch, französisch). Abgerufen am 6. November 2011.


  20. African Union suspends Ivory Coast over disputed poll. In: BBC News. 9. Dezember 2010.


  21. African Union suspends Central African Republic after coup. In: latimes.com. 25. März 2013.


  22. AU readmits Central African Republic. In: News24. 7. April 2016.


  23. Afrikanische Union schließt Ägypten aus. In: welt.de. 5. Juli 2013, abgerufen am 16. August 2018. 


  24. Rauswurf vor einem Jahr – Ägypten wieder Mitglied der Afrikanischen Union. In: merkur.de. 18. Juni 2014, abgerufen am 16. August 2018. 


  25. Morocco officially requests to join the African Union. African Union, 23. September 2016.


  26. Somaliland disappointed with African Union. In: afrol News. 3. Mai 2006.


  27. Länderdatenbank. Zugriff am 31. Dezember 2014.


  28. Waldfläche in Afrika. Zugriff am 31. Dezember 2014.


  29. Afrika südlich der Sahara. Regionale Zusammenarbeit fördern. BMZ. Zugriff am 31. Dezember 2014.


  30. Thomas Berger: Mangelware Arzt oder Wie soll Afrika sein Millenniumsziel Gesundheit erfüllen? Aus Neues Deutschland, 29. Juni 2010. In: ag-friedensforschung.de. Abgerufen am 30. Oktober 2018. 


  31. The Commission. In: au.int, abgerufen am 26. Oktober 2014.


  32. AU Commission Leadership. In: au.int. Archiviert vom Original am 14. Oktober 2018; abgerufen am 14. Oktober 2018 (Die Personalien auf der Originalseite werden laufend aktualisiert. Die Angaben im Artikel beruhen auf der archivierten Version.). 


  33. AU. In: rulers.org.




9.000833333333338.741944444444Koordinaten: 9° 0′ 3″ N, 38° 44′ 31″ O







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