Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234


























































Sd.Kfz. 234

Sd.Kfz. 234/4 mit 7,5-cm-PaK 40 L/46 im Panzermuseum Munster

Sd.Kfz. 234/4 mit 7,5-cm-PaK 40 L/46 im Panzermuseum Munster


Allgemeine Eigenschaften
Besatzung
4 Soldaten
Länge
5,86 m
Breite
2,33 m
Höhe
2,10 m
Masse
11,5 t
Panzerung und Bewaffnung

Panzerung
8–30 mm
Hauptbewaffnung
2-cm-KwK 38 L/55
Sekundärbewaffnung
1 × 7,92-mm-MG 34
Beweglichkeit
Antrieb
V12-Dieselmotor Tatra
220 PS
Höchstgeschwindigkeit
bis zu 90 km/h (vorwärts wie rückwärts)
Leistung/Gewicht
19 PS/t

Reichweite
600 km

Der Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234 war ein Radpanzer der deutschen Wehrmacht.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Technische Daten


  • 3 Trivia


  • 4 Siehe auch


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Anmerkungen





Geschichte |


Gepanzerte Rad-Fahrzeuge wurden in Deutschland schon früh entwickelt, da sie nicht den Beschränkungen des Versailler Vertrages unterlagen. Das Sd.Kfz 234 gehörte zur ARK-Reihe (Typenbezeichnung des Fahrgestells) und wurde als Nachfolger für die früheren Reihen Sd.Kfz. 231/232/233 (8-Rad) der GS-Reihe gebaut, da deren Bewaffnung und Panzerung unzureichend waren. Die kompakte Bauweise, bei der Rahmen und Wanne aus einem Teil bestanden, gewährte guten Schutz. Die Fahrzeuge hatten Allradlenkung und -antrieb und konnten dank eines zweiten nach hinten ausgerichteten Fahrersitzes und eines Getriebes mit sechs Vorwärts- und Rückwärtsgängen schnell die Richtung wechseln. Ihr gemeinsames Merkmal waren die Monocoque-Bauweise, der Antrieb aller acht Räder und die Verwendung eines luftgekühlten 12-Zylinder-Dieselmotors, der ursprünglich aus dem Tatra 111 stammte. Anfänglich für die Verwendung im Afrikakorps vorgesehen, dort aber nicht mehr zum Einsatz gekommen, dienten die Fahrzeuge der ARK-Reihe auf allen anderen Kriegsschauplätzen.


Die erste und bekannteste Version Sd.Kfz 234/2 erhielt einen Turm mit der Kampfwagenkanone 5-cm-KwK 39, der ursprünglich für den auf Panzer-II-Basis projektierten und schließlich aufgegebenen Aufklärungspanzer Leopard gedacht war. Diese für einen Spähpanzer relativ starke Bewaffnung verleitete Besatzungen mehr als einmal, in den Kampf einzugreifen, statt aufzuklären. Insgesamt wurden von Dezember 1943 bis Juni 1944 101 Fahrzeuge gebaut.


Die zweite Version Sd.Kfz. 234/1 war wieder mit einem einfachen Turm der 2-cm-KwK 38 ausgerüstet. Etwa 200 Exemplare wurden von Mitte 1944 bis Anfang 1945 produziert.


Aufgrund knapper Ressourcen und der Gewichtseinsparung wurden die nachfolgenden Typen Sd.Kfz. 234/3 und Sd.Kfz. 234/4 mit oben offenen Aufbauten ausgerüstet. Die Ausführung 234/3 erhielt die aus den frühen Versionen des Panzerkampfwagen IV bekannte 7,5-cm-K 51 L/24-Stummelkanone. Diese diente als Unterstützungswaffe für die mit der 2-cm-KwK 38 bewaffneten Aufklärungsfahrzeuge. Die kurze Kanone war für den Einsatz gegen „weiche“ Ziele gedacht, aber die Durchschlagsleistung der 7,5-cm-L/24-Kanone mit einer ab Ende 1942 verfügbaren Hohlladungsgranate übertraf die der 5-cm-KwK 39 L/60 des 234/2. Etwa 90 Fahrzeuge wurden 1944 gebaut, dann wurde die Produktion auf die Version 234/4 mit 7,5-cm-PaK 40 umgestellt. Der 234/4 stellte einen weiteren Versuch dar, die Panzerabwehrkanone 40 beweglich zu machen. Das 234-Fahrwerk war aber mit dieser Waffe an seiner Grenze angelangt. 30 Granatpatronen wurden mitgeführt, 12 in einem Behälter in Fahrtrichtung rechts, weitere 18 Schuss in einem Behälter unter dem Pivot der Pak. Eine Quelle gibt 36 Granatpatronen an, nennt aber nicht den Ort, wo die zusätzlichen sechs Schuss untergebracht sein sollen. Etwa 90 Fahrzeuge wurden von Ende 1944 bis Kriegsende gebaut.



Technische Daten |




Sd.Kfz 234/2 (Modell)




Sd.Kfz 234/3



  • Gewicht: 11,5–11,74 t (je nach Typ)

  • Länge: 5,86–6,8 m (je nach Typ)

  • Breite: 2,33 m

  • Höhe 2,1–2,38 m (je nach Typ)




  • Puma Radpanzer Sd.Kfz 234/2 vermutlich in Bruck an der Leitha, Österreich

    Bodenfreiheit: 35 cm

  • Watfähigkeit: 120 cm

  • Überschreitfähigkeit: 200 cm

  • Steigfähigkeit: 30°

  • Wendekreis (Durchmesser): 14,9 m

  • Antrieb: luftgekühlter V12-Zylinder-Tatra-Dieselmotor mit 14,8 l Hubraum und 220 PS im Heck

  • Treibstoffvorrat: 240 oder 360 l

  • Fahrbereich: 600 bzw. 900 km Straße / 400 bzw. 600 km im Gelände

  • Geschwindigkeit: bis zu 90 km/h (auf Straße)

  • Panzerung:

    • Aufbau

      • vorne: 30 mm

      • seitlich: 8 mm

      • hinten: 10 mm



    • Turm

      • vorne: 30 mm

      • seitlich u. hinten: 14,5 mm





  • Reifen: 270–20 (schusssicher)

  • Bewaffnung:

    • ein MG 34 oder MG 42

    • 234/1: 2-cm-KwK 38 L/55 mit 250 Schuss

    • 234/2: 5-cm-KwK 39 L/60 mit 55 Schuss

    • 234/3: 7,5-cm-K 51 L/24 mit 50 Schuss

    • 234/4: 7,5-cm-PaK 40 L/46 mit 30 (36?) Schuss



  • Stückzahlen:

    • 234/1: 200

    • 234/2: 101

    • 234/3: 88

    • 234/4: 89



  • Besatzung: 4



Trivia |


In der Variante mit geschlossenem Turm und 5-cm-Kanone (Sd.Kfz. 234/2) wird das Fahrzeug in der Literatur auch als „Puma“ bezeichnet. In zeitgenössischen Dokumenten findet sich jedoch kein Hinweis auf diese Bezeichnung.[1][2][3][4]


Der Spähpanzer Luchs der Bundeswehr basiert auf dem Konzept der Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234 bzw. dessen Vorgängers Panzerspähwagen Sd.Kfz. 231, von dem er die 8-Rad-Lenkung und als zusätzliches Besatzungsmitglied den Rückwärtsfahrer beibehalten hat.



Siehe auch |


  • Liste von Radfahrzeugen der Wehrmacht


Literatur |



  • Walter J. Spielberger: Militärfahrzeuge. Bd.4, Die gepanzerten Radfahrzeuge des deutschen Heeres 1905–1945. Motorbuch Verlag, ISBN 3-87943-337-2.

  • Horst Scheibert: Waffen-ArsenalPuma und andere Schwere Panzerspähwagen der ARK-Reihe sowie Sd.Kfz. 254 von Saurer und Beutespähwagen. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1995, ISBN 3-7909-0264-0.



Weblinks |



 Commons: Sd.Kfz. 234 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Sd.Kfz. 234 bei www.wwiivehicles.com (engl.)

  • Sd.Kfz. 234/4

  • Puma-Panzerspähwagen in der Normandie (engl.)


  • Erfahrungsbericht über das Sd.Kfz. 234 (Tp.) (deutsch / spanisch) vom 20. Mai 1944



Anmerkungen |




  1. Ferdinand von Senger und Etterlin: Die deutschen Panzer 1926–1945, 3. Auflage, Bernard & Graefe, Bonn 1998, S. 232


  2. Bryan Perrett: German Armoured Cars and Reconnaissance Half Tracks 1939–1945, 2. Auflage, Oxford 1999, S. 12


  3. Jean-Denis Lepage: German Military Vehicles of World War II: An Illustrated Guide to Cars, Trucks, Half-Tracks, Motorcycles, Amphibious Vehicles and Others, Jefferson (N.C.) 2007, S. 198


  4. Bruno Benvenuti I Corazzati, Mailand 1976, S. 114




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