EPEX SPOT































European Power Exchange





Epex Spot Logo.png



Rechtsform

Europäische Gesellschaft

Gründung
2008

Sitz

Paris, FrankreichFrankreich Frankreich

Leitung

  • Ralph Danielski (Chief Executive Officer)

  • Jonas Törnquist (Chief Operating Officer)

  • Thierry Carol (Chief Financial Officer),


Branche

Börsen, Energie

Website

www.epexspot.com





Shareholder der EPEX SPOT


Die europäische Strombörse EPEX SPOT SE (European Power Exchange) ist eine Börse für kurzfristigen Stromgroßhandel in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. 2015 fusionierte EPEX SPOT mit der APX Group.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Überblick


  • 2 Unternehmensstruktur


  • 3 Handel


    • 3.1 Day-Ahead-Märkte


    • 3.2 Intraday-Märkte


    • 3.3 Marktkopplung




  • 4 Zusammenschluss mit APX Group


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Überblick |


EPEX SPOT SE ist eine europäische Gesellschaft mit Sitz in Paris (Frankreich) und Niederlassungen in Amsterdam (Niederlande), London (Vereinigtes Königreich), Leipzig (Deutschland), Wien (Österreich) und Bern (Schweiz). Sie betreibt die Märkte für kurzfristigen Stromhandel in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz und Luxemburg, wobei Deutschland, Österreich und Luxemburg eine gemeinsame Preiszone bilden.


EPEX SPOT wurde 2008 durch den Zusammenschluss der Stromspotmärkte der Energiebörsen Powernext und European Energy Exchange (EEX) gegründet. EPEX SPOT wird zu 51 % von EEX Group und zu 49 % von den Übertragungsnetzbetreibern Amprion, APG, RTE, Elia, Swissgrid und TenneT durch die Holding HGRT gehalten.[1]


EPEX SPOT ist einer der Projektpartner der europäischen Marktkopplung, auch Multi-Regional Coupling genannt. Dieses verbindet derzeit Märkte, die insgesamt 85 % des europäischen Stromverbrauchs abdecken.[2]
Zudem ist EPEX SPOT Dienstleister der ungarischen Strombörse HUPX für die Marktsteuerung und betreibt die 4M-Marktkopplung im Auftrag der slowakischen, der ungarischen und der rumänischen Börsen.[3]
EPEX SPOT zählt über 270 Mitglieder[4] und hat ungefähr 150 Mitarbeiter.[5]


Die Europäische Kommission verhängte im März 2014 in einem Kartellvergleichsverfahren eine Geldbuße in Höhe von insgesamt 3,65 Mio. Euro gegen EPEX SPOT wegen verbotener Absprachen mit der norwegischen Energiebörse Nord Pool Spot zu einer nicht miteinander konkurrierenden Marktaufteilung im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).[6]


Im Jahr 2015 übernahm EPEX SPOT die APX Group, welche die kurzfristigen Strommärkte in Belgien (durch Belpex), den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich betrieb.



Unternehmensstruktur |


EPEX SPOT SE ist ein Unternehmen mit einem zweigliedrigen Board-System. Die Anteilseigner von EPEX SPOT berufen einen Aufsichtsrat aus herausragenden Akteuren des europäischen Energiesektors, die den Vorstand wählen und die Unternehmensstrategie genehmigen. Die Schaffung des Aufsichtsrats erleichtert EPEX SPOTs Arbeit an der Integration des europäischen Strommarktes und zollt den zunehmenden Kooperationen auf europäischer und internationaler Ebene Tribut.[7]
Der Börsenrat der EPEX SPOT, zusammengesetzt aus Marktteilnehmern, sichert als unabhängiges Organ die Qualität der Governance-Regeln. 22 Mitglieder und vier permanente Gäste, die sich vierteljährlich treffen, bilden die Vielfalt der Wirtschaftskreise und Unternehmensprofile unter den Börsenmitgliedern angemessen ab: Sie umfassen Stromhandelsunternehmen, Übertragungsnetzbetreiber, Regionalversorger und Finanzdienstleister sowie gewerbliche Verbraucher und Vertreter der Wissenschaft.[8]
EPEX SPOT hält eine 100-%ige Tochtergesellschaft in der Schweiz, die EPEX SPOT Schweiz AG, sowie in Belgien, die EPEX SPOT Belgium SA.



Handel |




Timeline der von EPEX SPOT betriebenen Strommärkte




Überblick der von EPEX SPOT betriebenen Day-Ahead und Intraday-Märkte


2016 betrug das Volumen des auf den EPEX SPOT-Märkten gehandelten Stroms 529 Terawattstunden (TWh).[9]



Day-Ahead-Märkte |


EPEX SPOT betreibt die Day-Ahead-Strommärkte für Deutschland/Österreich, Frankreich, das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Belgien und die Schweiz. Diese Märkte funktionieren über eine blinde Auktion, bei der einmal pro Tag aggregierte Angebots- und Nachfrage-Kurven gekreuzt und auf diese Weise anonym, transparent und sicher Preise ermittelt werden. Börsenmitglieder geben ihre Gebote in ein Orderbuch ein. Im nächsten Schritt berechnet EPEX SPOT die Angebots- und Nachfragekurven und ihren Schnittpunkt für jede Stunde des darauffolgenden Tages. Die Ergebnisse werden ab 11.10 Uhr (Schweiz) und ab 12.55 Uhr (alle anderen Märkte) veröffentlicht. Der Index für den deutsch-österreichischen Markt, genannt Physical Electricity Index oder PHELIX, sendet durch seine hohe Liquidität ein klares Preissignal für den Stromgroßhandel in ganz Europa aus.


EPEX SPOT betreibt zudem den französischen Kapazitätsmarkt.[10]



Intraday-Märkte |


EPEX SPOT betreibt darüber hinaus Intraday-Strommärkte für Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Belgien, Österreich und die Schweiz. Die Intraday-Märkte funktionieren über einen kontinuierlichen Handel: Gebote der Handelsteilnehmer werden laufend in das Orderbuch eingegeben. Sobald zwei Gebote kompatibel sind, werden sie ausgeführt. Gehandelt werden kann bis zu 30 Minuten vor der physischen Lieferung, 60 Minuten für die Schweiz und grenzüberschreitenden Handel und innerhalb der deutschen Regelzonen bis 5 Minuten vor Lieferung.[11] Seit dem 14. Dezember 2010 können Börsenmitglieder grenzüberschreitende Transaktionen zwischen den französischen und deutschen Intraday-Märkten vornehmen. Ermöglicht wird dies durch das von EPEX SPOT genutzte Handelssystem, M7 (ComXerv), welches gleichzeitige grenzüberschreitende Transaktionen an der Börse und am OTC-Markt erlaubt, indem es sich an eine Kapazitätsplattform der Übertragungsnetzbetreiber andockt. Mit dem Start des österreichischen Intraday-Marktes im Oktober 2012 wurde der grenzüberschreitende Handel auf Österreich ausgeweitet; im Juni 2013 folgte die Schweiz. Die EPEX SPOT betreibt ebenfalls die Intraday-Märkte für Belgien, die Niederlande und das Vereinigte Königreich, welche seit Oktober 2016 mit den weiteren Intraday-Märkten verbunden sind.[12]


15-Minuten-Kontrakte und 30-Minuten-Kontrakte


Im Dezember 2011 startete auf dem deutschen Intraday-Markt der Handel mit 15-Minuten-Kontrakten. Diese erleichtern den Handel mit Strom aus intermittierenden Quellen und können besser innerstündliche Fluktuationen in Produktion und Verbrauch modellieren. Seit dem Start des Schweizer Intraday-Markts im Juni 2013 werden 15-Minuten-Kontrakte auch in der Schweiz und zum grenzüberschreitenden Handel zwischen beiden Ländern angeboten.
Im Dezember 2014 wurde die 15-Minuten-Auktion auf dem deutschen Intraday-Markt eingeführt, um ein zuverlässiges Preissignal auf Viertelstundenbasis bereitzustellen. Die täglich um 15 Uhr stattfindende Auktion ist für Bilanzkreisverantwortliche ein Instrument, um ihre Portfolios während Vorhersageabweichungen und Produktionsrampen auf einer 15-Minuten-Basis anzupassen. Das so entstehende Preissignal gibt Flexibilität einen Wert und fördert Systemstabilität.[13][14]
Seit März 2017 bietet EPEX SPOT 30-Minuten Kontrakte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz an.[15]



Marktkopplung |


Die belgischen, niederländischen, deutsch/österreichischen, französischen und britischen Day-Ahead-Auktionen sind Teil des Multi-Regional Coupling. Dieses verbindet die Märkte von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowenien und Spanien durch einen Preiskopplungsmechanismus, um die Nutzung grenzüberschreitender Kapazitäten zwischen diesen Ländern zu optimieren und dadurch die volkswirtschaftlichen Gewinne auf allen Märkten zu steigern. Insgesamt bilden die beteiligten Länder 85 % des europäischen Stromverbrauchs ab.



Zusammenschluss mit APX Group |


Im April 2015 gaben EPEX SPOT und APX Group bekannt, ihre Unternehmen zu integrieren. Ziel ist die Schaffung einer Strombörse für Zentralwesteuropa (CWE), welche die Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Österreich, die Schweiz und das Vereinigte Königreich umfasst. Durch den Zusammenschluss von EPEX SPOT und APX Group wurden Handelsbarrieren zwischen ebendiesen Ländern abgebaut. Marktteilnehmer profitieren von harmonierten Handelssystemen, einem Regelbuch und einem Zulassungsprozess für die gesamte Region, was zu geringeren Transaktionskosten führt und Markteintrittsschranken abbaut. Des Weiteren erhalten Marktteilnehmer einen Zugang zu einer breiteren Produktpalette und profitieren vom Zusammenschluss durch hohe Standards und einen zuverlässigen Kundenservice. Die Integration von EPEX SPOT und APX Group unterstützt die Schaffung eines europäischen Strommarkts und steht somit vollständig in Einklang mit dem Europäischen Regulierungsrahmen für Strom.[16] Seit dem 31. Dezember 2016 agieren alle Mitgliedsfirmen der ehemaligen APX Group unter dem Namen der EPEX SPOT.



Weblinks |


  • Homepage of the European Power Exchange


Einzelnachweise |




  1. Über die Gesellschafter


  2. Pressemitteilung, 24. Februar 2015


  3. 4M Market Coupling Extended High Level Market Design


  4. EPEX SPOT-Börsenmitglieder


  5. DFBEE: Vente directe des énergies renouvelables sur la Bourse Européenne de l'Électricité@1@2Vorlage:Toter Link/enr-ee.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., S. 8


  6. Pressemitteilung Europäische Kommission vom 5. März 2014


  7. Aufsichtsrat


  8. Börsenrat


  9. Pressemitteilung, 11. Januar 2017


  10. Pressemitteilung vom 15. Dezember 2016


  11. http://www.epexspot.com/en/product-info/intradaycontinuous/intraday_lead_time


  12. Pressemitteilung vom 5. Oktober 2016


  13. 15-Minuten-Eröffnungsauktion auf dem Intraday


  14. Bundesnetzagentur/Bundeskartellamt: Monitoringbericht 2014, S. 19


  15. Pressemitteilung vom 30. März 2017


  16. Pressemitteilung, 17. April 2015




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