Alba-la-Romaine
Alba-la-Romaine | ||
---|---|---|
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département | Ardèche | |
Arrondissement | Privas | |
Kanton | Berg-Helvie | |
Gemeindeverband | Ardèche Rhône Coiron | |
Koordinaten | 44° 33′ N, 4° 36′ O44.5554.5980555555556 | |
Höhe | 135–554 m | |
Fläche | 30,46 km2 | |
Einwohner | 1.428 (1. Januar 2016) | |
Bevölkerungsdichte | 47 Einw./km2 | |
Postleitzahl | 07400 | |
INSEE-Code | 07005 | |
Website | www.alba-la-romaine.fr | |
Römisches Theater von Alba-la-Romaine |
Alba-la-Romaine ist eine Gemeinde mit 1428 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016) in Südfrankreich im Département Ardèche in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Ihre Bewohner werden Albains und Albaines genannt.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
2 Geschichte
3 Sehenswürdigkeiten und Tourismus
4 Wirtschaft und Verkehr
5 Einzelnachweise
6 Literatur
7 Weblinks
Geografie |
Alba liegt im Bas Vivarais südlich des Gebirgszugs Coiron auf einem Kalkplateau in der Ebene des Flusses Escoutay etwa 10 km westlich der Rhone. Nachbargemeinden sind Saint-Thomé und Valvignères. Die nächstgelegene größere Stadt ist Montélimar in zwölf Kilometern Entfernung Richtung Nordosten.
Die historische Altstadt liegt auf einem Felsen, der die Flussebene dominiert. Auf dessen Gipfel befindet sich das Schloss von Alba aus dem 17. Jh. und ein markanter Felsen aus Basalt. Die Häuser des Dorfes sind in Form eines runden Kreises um die Burg angelegt.[1]
Geschichte |
Alba war vom ersten bis ins fünfte Jahrhundert Hauptstadt der Helvier, einem relativ kleinen Kelten-Volk. Als römische Staatsbürger benannten sie den Ort auf lateinisch Alba Augusta Helvorum. Unter Kaiser Augustus wurde das Dorf im römischen Stil prachtvoll verschönert, indem man ein Forum, Thermen, ein Aquädukt und ein Amphitheater errichtete.
Im vierten Jahrhundert war Alba Sitz des ersten helvetischen Bistums, ehe der Ort von den Vandalen völlig zerstört wurde. Infolge dieser Katastrophe wurde das Dorf im fünften Jahrhundert Teil des Bistums Viviers.
Im Mittelalter trug der Ort den Namen Aps, benannt nach seinen ersten Lehnsherren, die sich im befestigten Schloss niederließen. Anschließend kam die Gemeinde in Besitz der Adhémar und der Baume-Suze. In dieser Zeit entstand neben Aps ein Zwillingsort mit dem Namen La Roche. Dieser wurde nach demselben Bauplan entwickelt und besaß ebenfalls ein Schloss auf einem Basaltfelsen. Nach einer erneuten Zerstörung Albas durch die Barbaren, wurde das Dorf im mittelalterlichen Stil des sechsten Jahrhunderts an einem Steilhang über den römischen Ruinen wieder aufgebaut.
Im 12. Jahrhundert erfolgte ein wiederholter Teilaufbau einzelner Ortsteile, nachdem Alba in den Religionskriegen zum dritten Mal verwüstet wurde. Im 13. Jahrhundert gewährte man den Bürgern eine Charta zur Abgabenfreiheit. Die Baronie der Gemeinde, die im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, erlaubte es den Lehnsherren ab dem Jahr 1604, Mitglied bei den zwölf Baronen zu werden, die die Gebiete des Vivarais verwalteten.
Am 20. November 1903 bekam die Gemeinde Aps ihren ursprünglichen Namen Alba zurück, der am 5. Juni 1986 auf Alba-la-Romaine, zu Gedenken an die alte Römerfestung, erweitert wurde.[1]
An der Mauer des Jüdischen Friedhofs im Bonner Norden befindet sich ein Grabrelief des ersten namentlich bekannten Bonners, einem römischen Legionär, der 35 n. Chr. aus A. Helviorium (heute Alba-la-Romaine) kam. Die Inschrift lautet, aus dem Lateinischen übersetzt: „Dem Publius Clodius, Sohn des Publius, aus dem Stammbezirk Voltinia (in etwa heutige Provence), geboren in Alba, Soldat der 1. Legion, 48 Jahre alt, mit 25 Dienstjahren [verstorben]. Er liegt hier begraben.“[2]
Sehenswürdigkeiten und Tourismus |
Bekannt ist die Gemeinde Alba vor allem wegen ihrer Ausgrabungen alter Römerstätten, die im 19. Jahrhundert unter der Leitung des Astronomen Honoré Flaugergues begannen. Heute beträgt die Fläche archäologischer Tätigkeit 30 Hektar. Unter anderem wurden die Überreste eines römischen Theaters entdeckt, das in der Antike bis zu 3000 Zuschauern Platz bot und auch heute noch für Veranstaltungen genutzt wird. Außerdem wurden unter dem Namen Palais et Pinard Spuren römischer Siedlungen gefunden. Über den Fluss Escoutay führt auch heute noch eine römische Brücke.
Das fünfstöckige Schloss Alba wurde im 17. Jahrhundert restauriert und umgebaut. Zu dieser Zeit vereinte es die Funktionen eines Militärstützpunktes und einer Residenz der Lehnsherren. Heute ist es Zeuge der Macht und des Prestige der Gemeinde Alba im Mittelalter. Darüber hinaus wird es im Sommer immer noch für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Konzerte genutzt.
Die Kapelle Saint-André, die 1281 das erste Mal erwähnt wurde, wurde bereits im 10. Jahrhundert erbaut, erwies sich später aber als viel zu klein. 1599 wurde sie verkauft und im 16. Jahrhundert durch die Kirche Saint-André ersetzt. Damals fungierte das Gebäude gleichzeitig als Pfarramt, Bürgerhaus und Schule. Erwähnenswert ist noch eine Tourelle an der Außenmauer. Weitere Sakralbauten sind die Kapelle Saint-Martin in La Roche sowie die Ruinen des alten Priorats Saint-Pierre. Die Überreste der alten Stadtbefestigung und der Burg sind im Nachbarort La Roche zu sehen.[1]
Wirtschaft und Verkehr |
Einnahmequellen sind Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus. Der Anbau von Reben hat in dieser Region eine lange Tradition und wurde bereits unter den Römern praktiziert. Es gibt eine Winzergenossenschaft, einige Einzelhandelsgeschäfte und Kunstgewerbehändler. Sonntags wird ein Wochenmarkt abgehalten.
Die Nationalstraße 102 und zwei Départementalstraßen erschließen den Ort für den Autoverkehr. Im etwa 15 km entfernten Montélimar befindet sich ein Haltepunkt des Hochgeschwindigkeitszuges TGV.
Einzelnachweise |
↑ abc Archivlink (Memento des Originals vom 25. Januar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medarus.org (französisch)
↑ Klaus Polak / Nadine Martin: Bonn, CityGuide, 2. Auflage, S. 155, Reise Know-How Verlag 2010, ISBN 978-3-8317-1983-9
Literatur |
Marcel Le Glay: Alba Helviorum (Alba) Ardèche, France. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3.
Weblinks |
Commons: Alba-la-Romaine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}