Sainte-Colome

























































Sainte-Colome

Sainte-Colome (Frankreich)


Sainte-Colome



Region

Nouvelle-Aquitaine

Département

Pyrénées-Atlantiques

Arrondissement

Oloron-Sainte-Marie

Kanton

Oloron-Sainte-Marie-2

Gemeindeverband

Vallée d’Ossau

Koordinaten

43° 6′ N, 0° 24′ W43.1033-0.401666666667Koordinaten: 43° 6′ N, 0° 24′ W

Höhe
347–618 m
Fläche
9,35 km2

Einwohner
353 (1. Januar 2015)

Bevölkerungsdichte
38 Einw./km2

Postleitzahl
64260

INSEE-Code


Pfarrkirche Saint-Sylvestre

Sainte-Colome ist eine französische Gemeinde mit 353 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-2 (bis 2015: Kanton Arudy).


Der Name in der gascognischen Sprache lautet Senta Coloma.[1] Er ist abgeleitet von der heiligen Kolumba von Sens (französisch sainte Colombe). Die Bewohner werden Saint-Colomois und Saint-Colomoises genannt.[2]




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


  • 2 Geschichte


    • 2.1 Einwohnerentwicklung




  • 3 Sehenswürdigkeiten


  • 4 Wirtschaft und Infrastruktur


    • 4.1 Bildung


    • 4.2 Sport und Freizeit


    • 4.3 Verkehr




  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geographie |


Sainte-Colome liegt ca. 20 km südöstlich von Oloron-Sainte-Marie im Ossautal in der historischen Provinz Béarn.


Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:



















Sévignacq-Meyracq


Lys


Nachbargemeinden



Louvie-Juzon


Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Pouey Agut (618 m) an der Grenze zur Nachbargemeinde Sévignacq-Meyracq.[3]


Sainte-Colome liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Landistou, ein Nebenfluss des Béez, entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde. Außerdem bewässert der Ruisseau d’Ombratiou zusammen mit seinem Zufluss, dem Ruisseau de la Fontaine de Mesplé, die Gemeinde.[4]




Haus in Sainte-Colome




Verzierter Schlussstein



Geschichte |


Grotten auf dem Gebiet der Gemeinde zeigen eine Besiedelung bereits in der Urgeschichte. In der gallorömischen Zeit verlief eine Römerstraße durch das heutige Sainte-Colome. Im Mittelalter war es der Cami dou Senhou, der „Weg des Herrn“, der Pilger auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela führte. 1385 war Sainte-Colome der bedeutendste Ort im Ossautal mit 91 Häusern, die im Zensus gezählt wurden. Das Dorf gehörte zur Bailliage des Archidiakonats von Ossau. Es gab ein Laienkloster, Vasall des Vicomtes von Béarn. Im 12. und im 13. Jahrhundert zeigte sich die starke Stellung der Grundherren in Strafexpeditionen, die sie gegen die Nachbarorte durchführten. Im 17. Jahrhundert wirkte sich eine Pestepidemie verheerend auf das Dorf aus, das in der Folge seine Bedeutung verlor.[2][5]


1858 löste sich die Gemeinde Lys aus Sainte-Colome heraus.[6]


Toponyme und Erwähnungen von Sainte-Colome waren:




  • Sancta-Columba (gegen 1100, Urkunden aus Mifaget),


  • Sente-Colome (1277, Kopialbuch von Ossau oder Livre rouge, Blatt 3),


  • Sanctus-Silvester de Sainte-Colome (1655, Veröffentlichungen des Bistums Oloron),


  • Sainte Colome (1750 und 1793, Karte von Cassini bzw. Notice Communale),


  • Sainte-Colome (1801, Bulletin des lois) und


  • Sainte-Colomme (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[5][7][6]



Einwohnerentwicklung |


Nach der Abspaltung von Lys in der Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die Gemeinde rund 680 Einwohner. In den folgenden Jahrzehnten sank die Größe bei kurzzeitigen Phasen der Erholung bis zu den 1980er Jahren auf rund 260 Einwohner. Seitdem ist ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen.



























Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2015
Einwohner 322 280 284 256 283 268 326 355 353



Bis 1856 mit Einwohnern von Lys
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6]INSEE ab 2006[8][9]




Sehenswürdigkeiten |




Eingangsportal der Pfarrkirche





Altarretabel der Seitenkapelle




Verzierter Schlussstein




Hauptaltar


  • Pfarrkirche, geweiht dem heiligen Silvester. Die Arbeiten an ihrem Bau wurde im 15. Jahrhundert vermutlich an der Stelle einer früheren Kirche aufgenommen und 1520 fertiggestellt. Sie ist mit einem massiven, viereckigen Glockenturm ausgestattet, der an einen Bergfried erinnert. Das einschiffige Langhaus wird mit einer fünfwandigen Apsis verlängert und ist von zwei Seitenkapellen eingerahmt. Unter dem Vorbau auf der Südseite breitet sich ein spätgotisches Eingangsportal aus. Es ist auf einen Mauerwerksverband mit unregelmäßigen, aber gut behauenen Sandsteinblöcken aufgetragen. Die Stäbe sind mit Wülsten und Hohlkehlen aus Segmenten gearbeitet, einige davon mit einem Hauch von Polychromie. Das Tympanon über dem unteren Segmentbogen ist mit Maßwerk gefüllt und besitzt eine Nische in der Mitte, in der eine Marienstatue angebracht ist. Oberhalb der Archivolten, die einen Spitzbogen bilden, ist das Portal mit einem Kielbogen versehen, dessen Wimperg mit Krabben in Form von Kohlblättern verziert ist. Unterhalb der Giebelspitze des Kielbogens halten zwei Engel ein Wappen mit drei Tauben. Das Portal wird eingerahmt von zwei Fialen und einem Gesims, die mit Festons verziert sind. Das Gewölbe im Kircheninnern besteht aus einfachen Spitzbögen, deren Schlusssteine mit Symbolen und Darstellungen religiöser Personen versehen sind, wie z. B. der heiligen Barbara, der heiligen Kolumba oder der Dreifaltigkeit. Seit dem 12. Juli 2001 ist die Kirche mit ihren Einrichtungsgegenständen als Monument historique klassifiziert.[10][11][12]





Ruine des Schlosses von Sainte-Colome


  • Schloss von Sainte-Colome. Es ist als Festes Haus im 13. oder im frühen 14. Jahrhundert auf einem kleinen Felsvorsprung erbaut. Während der Hugenottenkriege wurde es von protestantischen Truppen unter Führung von Gabriel de Lorges, Graf von Montgomery, eingenommen und in Brand gesteckt. Von diesem Ereignis scheint sich das Gebäude nicht wieder erholt zu haben. Das Wohngebäude maß 9 m × 12 m und besaß zwei Stockwerke. Die Dachträger und das mit Schiefer gedeckte Dach ist heute eingestürzt. Weitere Beschädigungen jüngeren Datums zeigen sich an der West- und an der Ostfassade in Form von großen Ausbuchtungen. Andererseits wird das Wohngebäude im Norden von einem quadratischen Turm flankiert, der aus dem 13. Jahrhundert datiert. Der nordwestliche Turm mit einer Seitenlänge von drei Metern besitzt eine Höhe von nur noch rund zwölf Metern. An seinem ersten Stockwerk ist noch ein Zwillingsfenster erhalten geblieben. Die Verkleidung der Außenwände wurde mit einem mittleren, gleichmäßigen Mauerwerksverband ausgeführt, die Innenwände mit einem Bett aus gebrochenen Kieselsteinen, teilweise in Fischgrätmuster verlegt. Die Steine an den Mauerecken und den Einfassungen von Fenstern und Türen sind aus vierkantigem Kalkstein mit grauem Farbton. Von der Ringmauer und der Mauer entlang des Zugangs zum Schloss sind noch Überreste zu erkennen. Das Schloss, der Zwinger und die Ringmauer sind seit dem 29. April 1999 als Monument historique klassifiziert. Gleichwohl ist die Stätte nicht zu besichtigen.[13][14]


  • Kalvarienberg von Boilä. Er besteht aus drei lateinischen Kreuzen aus Holz ohne jegliche Verzierung, die in den Boden gerammt sind und unmittelbar an die Kreuzigung Christi und die beiden Schächern erinnert. Die Lage auf einem Hügel verhilft den Kreuzen eine weite Sichtbarkeit.[15]


Wirtschaft und Infrastruktur |




Ziegenkäse aus Sainte-Colome


Schwerpunkte der Wirtschaft der Gemeinde sind Landwirtschaft und Dienstleistungen. Auf dem Gebiet der Gemeinde gibt es Marmorsteinbrüche, die heute allerdings geschlossen sind.


Sainte-Colome liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[16]




Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[17]
Gesamt = 35




Bildung |


Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 18 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[18]




Logo des Jakobswegs



Sport und Freizeit |


  • Der Fernwanderweg GR 78 von Carcassonne nach Saint-Jean-Pied-de-Port führt durch das Zentrum der Gemeinde. Er folgt einem Nebenweg des Jakobswegs nach Santiago de Compostela.[19]

  • Der Fernwanderweg GR 108 „Chemin d’Ossau“ zum Col des Moines oder Col de Peyrelue startet in Sainte-Colome und Arudy.[20]

  • Ein leichter Rundweg mit einer Länge von 6,4 km und einem Höhenunterschied von 300 m führt vom Zentrum durch das Gebiet der Gemeinde.[21]

  • Der leichte Rundweg „Les trois croix“ mit einer Länge von 4,6 km und einem Höhenunterschied von 210 m führt über Felder und Wälder von Sainte-Colome nach Sévignacq-Meyracq und zurück. Er passiert u. a. den Kalvarienberg von Sainte-Colome.[22]

  • Ein leichter Rundweg für Fahrradfahrer mit einer Länge von 8,2 km und einem Höhenunterschied von 343 m führt vom Zentrum durch das Gebiet der Gemeinde nach Louvie-Juzon und zurück.[23]


Verkehr |


Sainte-Colome wird durchquert von den Routes départementales 232 und 287.



Weblinks |



 Commons: Sainte-Colome – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Atlas du Patrimoine Historique et Culturel mit Bildern aus Sainte-Colome (französisch)


  • Sainte-Colome auf der Seite des Tourismusbüros des Gemeindeverbands (französisch)


  • Sainte-Colome auf der Website des Tourismusbüros Pyrénées Béarnaises (französisch)


  • Website des Interessenverbands AOP Ossau-Iraty (französisch)



Einzelnachweise |




  1. Sainte-Colome (fr) Gasconha.com. Abgerufen am 21. November 2017.


  2. ab Sainte-Colome (fr) visites.aquitaine.fr. Abgerufen am 21. November 2017.


  3. géoportail - Sainte-Colome (fr) Institut national de l’information géographique et forestière. Abgerufen am 21. November 2017.


  4. Ma commune : Sainte-Colome (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 21. November 2017.


  5. ab Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 146. 1863. Abgerufen am 21. November 2017.


  6. abc Notice Communale Sainte-Colome (fr) EHESS. Abgerufen am 21. November 2017.


  7. David Rumsey Historical Map Collection France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 21. November 2017.


  8. Populations légales 2006 Commune de Sainte-Colome (64473) (fr) INSEE. Abgerufen am 21. November 2017.


  9. Populations légales 2014 Commune de Sainte-Colome (64473) (fr) INSEE. Abgerufen am 21. November 2017.


  10. Église Saint-Sylvestre (fr) visites.aquitaine.fr. Abgerufen am 21. November 2017.


  11. Portail de l’église Saint-Sylvestre (fr) visites.aquitaine.fr. Abgerufen am 14. November 2017.


  12. Eglise Saint-Sylvestre (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 21. November 2017.


  13. Château de Sainte-Colome (fr) visites.aquitaine.fr. Abgerufen am 21. November 2017.


  14. Château de Sainte-Colome (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 21. November 2017.


  15. Calvaire de Boilä (fr) visites.aquitaine.fr. Abgerufen am 21. November 2017.


  16. Institut national de l’origine et de la qualité (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 21. November 2017.


  17. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Sainte-Colome (64473) (fr) INSEE. Abgerufen am 21. November 2017.


  18. École élémentaire (fr) Nationales Bildungsministerium. Abgerufen am 21. November 2017.


  19. GR®78 : le chemin du piémont pyrénéen (fr) Comité Régional de la Randonnée Pédestre Midi-Pyrénées. Abgerufen am 21. November 2017.


  20. Les GR® 108 et 108 A - Le chemin d’Ossau (fr) Comité départemental de la Randonnée pédestre des Pyrénées-Atlantiques (CDRP 64). Abgerufen am 21. November 2017.


  21. Circuit n°15 : Les buis (fr, PDF) Tourismusbüro des Gemeindeverbands. Abgerufen am 21. November 2017.


  22. Circuit n°3 : Les trois croix (fr, PDF) Tourismusbüro des Gemeindeverbands. Abgerufen am 21. November 2017.


  23. Circuit n°5 : Boucle de la Tourbière (fr, PDF) Tourismusbüro des Gemeindeverbands. Abgerufen am 21. November 2017.


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